Gerührt, nicht geschüttelt

Whiskey oder Whisky, Scotch oder Bourbon, Jack Daniels oder Ardbeg…man könnte meinen, das nur die Liebhaber schottischer oder irischer Alkoholica harter Prägung über ihr Lieblingsgetränk diskutieren können. Schon mal zwei Whiskyliebhaber über ihr Lieblingsgetränk palavern hören? Und welche Geschmacksvariationen da angeblich vorhanden sind (Bevorzugt bei den Sorten, die im Mund eines Nichteingeweihten höchstens  Assoziationen zu Großmutter ganz unten generieren!)?

Aber mitnichten ist der Whisky nicht das einzige hochgeistige Getränk, das den Kenner fordert (Von Wein reden wir hier mal nicht), nein, auch mein Namensgeber, der Tequila, ist ein Buch mit sieben Siegeln für den Ottonormalsterblichen.  Nur, wer mal einen 100% Blue Agave probieren durfte, kann wirklich davon sprechen, das er mal Tequila getrunken hat. Dann wird man das gepanschte Sierra Tequila Zeugs fortan wirklich nur noch in Longdrinks oder zum Fruchtsalat mit Salz genießen.  Einen echten Tequila trinkt man nämlich genussvoll, herunterstürzen mit anschließender Vitamin-C Infusion ist für solch edle Brände nämlich viel zu Schade.

Ähnlich verhält es sich auch mit Gin. In jungen Jahren von ekelhaften ALDI-Gin versaut worden (Lieber kau ich auf Petroleumgetränkten Putzlappen rum, bevor ich mir das Zeug noch mal pur hinter die Binde kippe), war lange Jahre Gordeon Dry Gin schon das höchste der Gefühle, meist verpanscht zu dem, was man sich unter einem Gin Fizz verstanden hat (Den machte, zumindest damals, jede Kneipe anders).

Letztens hatte ich jedoch Lust, mir mal im Rahmen eines James Bond Filmabends auch entsprechend die Kante zu geben und wollte Martinis mixen. Da mir aber ein gewisses Zitat im Kopf rumschwebte („Der trockenste Martini ist eine Flasche guten Gins, die mal neben einer Wermutflasche gestanden hat.“-Winston Churchill), wollte ich es diesmal richtig machen. Denn eins wusste ich: Vodka-Martini ist KEIN echter Martini!

Also mal wieder Google-Fu bemüht und dabei fand ich etwas, was ich euch nicht vorenthalten möchte: Ein (noch dazu kostenloses) eBook, welches nicht nur jede Menge Hintergrundwissen zu Gin, seiner Herstellung und seine Geschichte enthält, sondern auch noch zig Rezepte, was man mit diesem edlen Wacholdergesöff so alles anfangen kann.

Holla, die Waldfee, kann was, das Ding und die Handvoll Rezepte, die ich bisher ausprobiert habe, waren auch Ausnahmelos lecker. Alles nicht, um sich aus dem Leben zu schießen, sondern eher was für den Genießer.

Seit dem jedenfalls findet sich immer eine Flasche Gin in meiner Hausbar (Zur Zeit Bombay Saphir, auch pur zu genießen), in trauter Gesellschaft mit einem leckeren Tequila, meinem geliebten 43er und einem Grasovka Vodka)

P.S. Auch eine Erklärung, warum man seinen Martini nicht geschüttelt, sondern gerührt geiessen sollte, bietet dieses Buch…


One Response to Gerührt, nicht geschüttelt

  1. Bombay Saphire ist schon ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wenn du mal richtig guten Gin trinken willst, empfehle ich folgende:

    http://www.bruichladdich.com/the-botanist-islay-dry-gin
    http://www.ginmare.com
    http://www.bluegin.cc

    Dann nimmst du auch den Bombay Saphire nur noch zum Panschen. Versprochen.