Der momentan leider letzte Artikel. Zumindest solange, bis ich endlich „Operation Hades“ in meine schmierigen Griffel bekommen werde.
Teil 6 „Operation Zverograd“ – oder: „Das Beste kommt bekanntlich zum Schluß“
Zeitlich Anfang 1947 angesiedelt behandelt die Box den Kampf um die fiktive Stadt Zverograd am Kaspischen Meer.
Um es kurz zu machen: Hier steppt der Bär!
Die Achsenmächte kloppen sich mit der SSU, die Alliierten mischen mit, und der Kampf wogt hin und her über dieser kleinen Stadt mit einem großen Geheimnis.
(Ja, ich werd nachher ein bisschen rumspoilern!)
Es wird neben der Zeitline, diversen Operationen und Helden hintergrundtechnisch alles beleuchtet, was man so über die SSU wissen sollte.
Regeltechnisch gibt es wirklich Neues: Mit nur einer Seite werden die Flieger abgehandelt, der Rest ergibt sich aus neuen Fähigkeiten. Genaugenommen bilden diese Fähigkeiten meist Abweichungen zu den Regeln. Somit bleibt das ganze bewusst einfach gehalten.
Auch spielerisch wissen die Fähigkeiten zu überzeugen:
Mit „Legendary Tactican“ bekommt die Figur u. A. (!!) die Fähigkeit bei dem Initiativwurf Blankseiten als Treffer (und umgekehrt) zu verwenden. Helden, gegen die ich nicht antreten möchte….
Auch die Kommissare erweitern die taktischen Möglichkeiten. So kann der Trupp aufgesplittet werden, so dass man einzelne Kommissare einer Truppe zusätzlich zu einem Helden zuteilt. Da sie z. T. die Fähigkeit „Badass/Harter Hund“ mitbringen, dürfte es demnächst Molotow Cocktails hageln.
Nähere Betrachtungen gibt es hier, hier und hier!
Für Leute, die sich Operation Cerberus (3D-Gebäude) nicht zugelegt haben, werden die Regeln und die ausführliche Aufbauanleitungen noch mal aufgewärmt.
Hier kann man sich alles kostenlos runterladen:
Was ist drin?
Von allem etwas:
3 D Gelände,
leider nur ausreichend für eine Ebene des typischen 5 Felder Gebäudes.
2 weitere Poster,
die auch schon in der Grundbox vorhanden sind.
Die SSU-Heldin „Koshka“:
Von einem Bekannten liebevoll einfach nur: „Das Missionsziel“ genannt, von Tequila als flüssiger als Wasser bezeichnet, nämlich überflüssig, würde ich sie mal als ziemlich teuere Aufwertung für „Grand´Ma“ bezeichnen. 18 Punkte für die Fähigkeit „Fighting Spirit“ – grenzwertig. In der Kampagne aber immer dabei, und das für gutkalkulierte 0 Punkte. (Okay, sie ist schon etwas mehr wert)
Hingegen toll ist der „Grand´Ma“ KV47-Läufer, Waffentechnisch kombiniert er hier die “Nadya”-Variante (Sulfur Jet) mit einer Grenade Weapon (Howitzer). Lediglich gegen Flieger sieht diese Variante alt aus. Mit 36 Punkten auch relativ teuer, da können auch Assault und 5 Lebenspunkte nicht unbedingt trösten.
Die Kampagne – SPOILER!
Auf der Suche nach dem Wissenschaftler „Winter Child“ (der erste Superhuman Soilder – siehe Operation Hades, weiter wird jetzt nicht gespoilert) übernimmt der SSU-Spieler automatisch „Koshka“ – für 0 Punkte pro Partie. Der Gegenspieler bekommt zum Ausgleich den sogenannten „Spy Master“ – der Avatar des Spielers. Ein beliebiger Held wird mit einem weiteren Lebenspunkt und der Fähigkeit „ Black Ops/Geheimoperation“ aufgewertet. Dieser Held kann in jedem Spiel für seine üblichen Punktekosten eingesetzt werden, sollte er sterben, darf er im nächsten Spiel nicht benutzt werden.
(Richtig! Markus mit unglaublichen 7 Lebenspunkten war meine erste Wahl. Wer hätte das gedacht?)
Missionenanzahl
Prolog + 4 Missionen + großes Finale macht 6 Missionen.
Und das große Finale macht hier den Unterschied zu allen vorherigen Kampagnensets. Während diese zumeist nur lose mit einer Hintergrundgeschichte verknüpft waren, hat hier jede einzelne Mission Auswirkungen auf das Finale.
Punkte
100 – 400 Punkte, teilweise unterschiedlich starke Armeen, dieses ist dann Missionstechnisch vorgegeben.
Spielfeldgrößen
1 bzw. 2 der im Starter und hier enthaltenen Poster reichen als Gelände, lediglich der Prolog spielt auf erschreckend engen Gelände (5 x 6 Felder)
Die Szenarien im einzelnen
Prolog
Sollte sich nun kein SSU Spieler finden, wird in dieser Mini-Mission um „Koshka“ gekämpft. Wer nach 5 Runden in ihrem Feld steht, darf sie demnächst in selbiges führen. Mit nur 100 Punkten auf dem bis dahin kleinsten Schlachtfeld ist es eine sehr blutige Mission, quasi ohne Deckung. Meist entscheidet sich die Mission schon eher, da ein Spieler keine Truppen mehr hat.
Mission 1
Eine Abwandlung von „Schnappt euch den Sprengstoff“ aus „Victory Bridge“ Statt eines Punktes im Gebäude muss der Angreifer den gegenüberliegende Spielfeldrand mit „Koshka“ erreichen. Hierbei lohnt sich der Einkauf von „Grand´Ma“ als Panzerungsaufwertung, auch die „Assault/Stürmen“ Fähigkeit macht sich hier bezahlt. Mit 300 Punkten im Gegensatz zum Verteidiger ein leichtes Spiel. Allerdings wird dieses durch ein sehr schmales (2 Felder) Eintrittsgebiet kompliziert. Alternativ helfen hier wiederum allerdings Amphibienfahrzeuge.
Der Ausgang dieser Mission entscheidet zusätzlich darüber, wer in der nächsten Mission die Deckungselemente platzieren darf.
Mission 2
Eine Abwandlung der Mission „The four Horsemen“ aus Operation Cerberus.
Es gilt 4 Missionsziele zu halten, erst am Ende stellt sich der Wert (1 oder 2 Punkte) der einzelnen heraus. Somit kann man sich mit zwei eingenommenen Zielen nicht einfach zurücklehnen.
Der Gewinner ist in der nächsten Mission der Angreifer.
Mission 3
Hier muss der Angreifen „nur“ 2 von 3 Missionszielen am Ende der 8. Runde halten – dumm nur, das der Verteidiger quasi direkt daneben Aufstellungspunkte hat und sich diese auch noch mitten in Gebäuden befinden.
Der Gewinner ist in der nächsten Mission wieder der Angreifer.
Mission 4
Hier werden alle Register gezogen. Zwar spielt man mit nur 100 Punkten, aber alle zerstörten Einheiten kommen im nächsten Zug wieder. Dass reicht für jede Menge Zoff. Zusätzlich gibt es noch unbedeutende Dinge, wie eine Mission: Mit einem Fahrzeug muss etwas aus der Mitte des Spielfeldes an die gegenüber der Aufstellungszone liegende Seite gebracht werden. Der Gegenspieler verfolgt dummerweise nur das gleich Ziel auf der anderen Seite.
Das große Finale
Durch das Gewinnen der Missionen 1-3 wird definiert, wer die Deckungselemente platziert (Mission 1), wer automatisch die Initiative bekommt in der ersten Runde (Mission 2) und wer der Verteidiger ist (Mission 3). Der Gewinner von Mission 4 bekommt eine Waffenaufwertung oder aber eine „besondere Möglichkeit“, jede Runde in das Spielgeschehen einzugreifen, je nachdem, ob er Angreifer oder Verteidiger ist.
Ob diese „besondere Möglichkeit“ nun unbedingt nötig war, um das Finale einzuläuten? Ich glaube nicht, hier hat man bei einer tolle Kampagne einfach zu dick aufgetragen. Allerdings definiert es die Spielweise bzw. die Armeezusammenstellung ganz neu.
Und „Koshka“ kann in dieser Mission endlich einmal spielentscheidend sein.
Am Ende der10 Runde (damit ist es zeitlich die bisher längste Mission) werden Siegpunkte für überlebende Truppen addiert (man beginnt mit 400), hier kann „Koshka“ an der richtigen Stelle die Kleinigkeit von 100 Punkten wert sein.
Gesamturteil
Für Leute, die bereits alles besitzen, bietet sich der Mehrwert nun eigentlich nur durch das Kampagnenbuch und die Heldin und ihr Fahrzeug an. Und gerade das Kampagnenbuch erlaubt es einem, die Figuren auch in anderen Armeen (zumindest im Laufe der Kampagne) zu nutzen. Auch wenn diese gerade schwache Heldin bei den meisten wohl der Beginn einer SSU-Armee einläuten wird, der meiste Spielspaß steckt einfach in der Kampagne. Gerade das Verknüpfen der einzelnen Missionen lädt zum wiederspielen ein. (Hättest du nicht die letzte Mission gewonnen, stände da jetzt keine Panzersperre und ich würde.. herrlich)
Nennen wir die Box doch einfach: das komplette SSU-Basispaket.
Ideal für den 3. Kumpel, der bei einem Spiel einsteigen will,
bei dem schon Axis und Allies „vergeben“ sind, oder einfach nur als Grundstock einer neuen Armee.
Ich nenne sie aber: die beste Dust Kampagne.
Tim „Zukar“ Leuftink
Ich darf mich selbstbewusst als den größten Fan dieser Kampagnenserie auf Tequilas Welt bezeichnen. Ich mag den Schreibstil, ich mag die strukturierte Analyse, ich mag das Thema, bei dem sich noch niemand getraut hat es ernsthaft zu beleuchten. Die Kaufentscheidung fallen mir jetzt viel viel leichter, was wohl auch daran liegt, dass Heidelberger und FFG die Kampagnen bei weitem nicht so gut beworben haben, wie ihr.
Besten Dank an Autor und Blogger!