Minimalismus schient zur Zeit Trumpf im Bereich Kartenspiele zu sein. Spiele wie Love Letter können mit gerade mal 16 Spielkarten begeistern und zeigen, das gute Unterhaltung nicht zwangsläufig in einer Materialschlacht ausarten muss. Nun kommt PROHIS um die Ecke, ein Kartenspiel, das zwar aus 110 Karten besteht, diese aber lediglich in 5 Varianten (plus Spielhilfe) vorkommen.
Prohis ist ein Bluffspiel, thematisch, man könnte es fast ahnen, zur Zeit der Prohibition angesiedelt. Die Anleitung hat mit 4 Din-A6 Seiten einen Umfang, der auch einer Gruppe eher unerfahrener Spieler schnell nahe gebracht werden kann. Somit das ideale Spiel für Zwischendurch, mit einer Spieldauer von 20 Minuten auch nicht gerade abendfüllend aufgestellt.
Worum geht es bei Prohis?
Die Spieler verkörpern Alkoholschmuggler, die mit allen Wassern gewaschen sind. Jeder versucht, soviel Kohle wie möglich zu scheffeln, dies funktioniert am Besten, indem man illegale Güter (nämlich Schmuggelware) in sein Lagerhaus schafft. Doch die Konkurrenz schläft nicht und versucht, einem die Polizei auf den Hals zu hetzen.
Der Spielaufbau ist relativ einfach. Jeder Mitspieler erhält jeweils einen Inspektor und einen Captain. Die restlichen Karten (Ware, Schmuggelware und Leutnants) werden gemischt, jedem Spieler 4 Stück zugeteilt und der Rest als Nachziehstapel auf dem Tisch platziert. Zu guter Letzt werden noch 4 Karten umgedreht und neben den Stapel gelegt.
Wie funktioniert das Ganze bei Prohis?
Als Spieler hat man die Wahl zwischen 2 Aktionen. Entweder man zieht bis zu zwei neue Karten (entweder verdeckt vom Stapel oder man bedient sich bei den offen Liegenden. Im letzteren Fall werden diese sofort durch neu aufgedeckte Karten ersetzt.) oder man versucht, Ware ins Lager zu bringen. Das Handkartenlimit liegt bei 8 Handkarten, erreicht man dieses MUSS man versuchen, Ware zu bunkern.
Um Ware ins Lager zu bringen, legt man zwei bis vier seiner Karten mit der Rückseite nach oben vor sich hin.
Wenn kein anderer Spieler die Lieferung kontrollieren mag, landet die Ware im Lager und die unde endet. Wenn jedoch mindestens ein Spieler eine Kontrolle ankündigt (Hierzu muss ein Kontrolleur gespielt werden), dann kann es eng für den Schmuggler werden.
Noch ist nicht Alles verloren, denn der Schmuggler kann dem Kontrolleur ein Schmiergeld anbieten. Dazu bietet er ihm mindestens eine seiner Handkarten an. Nimmt er das Schmiergeld an, wandern diese Karten in sein Lager und der Kontrolleur geht zurück auf seine Hand. Andernfalls bekommt der Schmuggler sein Schmiergeld zurück (ein misslungener Bestechungsversuch hat also keine negativen Konsequenzen) und die Kontrolle findet normal statt.