Tequilas Top 100 Filmliste: Platz 88 – Ong Bak

Ong Bak war ursprünglich ein kleiner ambitionierter thailändischer Martial Arts Film, der wohl Zeit seines Lebens eine Existenz als Nischenprodukt gehabt hätte. Aber Luc Besson (Regie unter anderem bei Nikita, Leon und Im Rausch Der Tiefe)sah diesen Filme, sicherte sich die Rechte und schnitt den Film um, damit er besser zu den Sehgewohnheiten der westlichen Zuschauer passt. Er entfernte einige rührselige Handlungsfetzen und übrig blieb das, was man äußerst treffend als Martial Arts Porno beschreiben kann. Sind bei den meisten Martial Arts Filmen die Handlung nur hinderndes Beiwerk, so ist diese hier nun komplett unnötig und schnell erzählt: Kleingangster klaut Kopf einer heiligen Statue und verkauft diese an Großgangster. Diese Statue ist das Heiligtum eines armen Dorfes, also sammelt das Dorf an Reichtümern an, was es entbehren kann um seinen besten Muay Thai Kämpfer in die Stadt zu schicken. Dort soll er den Kopf von Ong Bak (Aha, daher der Titel) zurück zu holen. Dabei gerät der junge Recke in illegale Free Style Kampfturniere und muss sich seinen Weg öfters freikämpfen. Ja, das war es dann auch schon, in der Tat. Und das reicht! Denn die Kampfszenen, perfekt choreographiert, sind das Salz in der Suppe. Keine Computer Tricks, keine Wire-Action, nur gute, ehrliche Hand&Fußarbeit. Unglaublich, aber wahr: Alles, was man hier zu Gesicht bekommt, basiert auf reiner Körperbeherrschung. Tony Jaa, der die Hauptrolle innehat, wird noch viel von sich hören lassen, seine Art zu kämpfen und sich zu bewegen ist schon legendär zu nennen. Schon allein, was er bei einer Verfolgungsjagd zeigt, lässt Jackie Chan als Grobmotoriker dastehen.
Die Kämpfe sind extrem rasant geschnitten, nur um im richtigen Moment in die Zeitlupe zu verfallen. Kampfkunst in Vollendung. Wer für Jet Li für sein Können einen Altar bauen möchte, wird Tony Jaa vermutlich eine ganze Tempelstadt errichten wollen.
Klar, der Film ist ein No-Brainer, aber diese Art von Filmen brauchen auch keine ausgeklügelte Handlung mit mehreren Ebenen, einem gerissen agierenden Antagonisten und Dialogen der Literaturnobelpreiskatagorie. Hier gibt es auf die Fresse, das nicht zu knapp und in selten gesehener Schönheit.
Die deutsche DVD enthält den Luc Besson Cut des Filmes, der bei einigen Handlungsszenen gekürzt wurde und in zwei Kampfszenen gestrafft wurde. Einzig die thailändische Version enthält die „Langfassung“ dafür hat diese aber keine verständlichen Untertitel, geschweige denn eine Syncro.

Ong-Bak
Ong-Bak - Martial Art Porno Deluxe!