Als Anfang der 90er Jahre die ersten Hong Kong Filme nach Deutschland schwappten, war mit der Chinese Ghost Story Trilogie auch gleich ein Highlight des fernöstlichen Fantasykinos dabei. Alle drei Filme sind im Prinzip unabhängig voneinander, aber das Setting ist immer ein ähnliches. Ein eher tollpatschiger „Held“ verliebt sich in eine geisterhafte Fee und muss diese aus den Fängen eines bösen Dämon betreiben (Ok ok, beim zweiten Teil geht es eher um einen Minister, der befreit werden soll, aber kommen uns Politiker nicht oft genug vor wie Wesen von einem anderen Stern?)
Dem Europäer stellt sich vor allem das Problem, die für unsere Verhältnisse sehr ähnliche Gesichter auseinander zuhalten. Die ungewohnten Namen tun ihr übriges, einem das Sehvergnügen zu erschweren. Und dennoch haben die drei Teile mich von Anfang an begeistert. Die Mischung aus Humor, den Fantasyelementen (die sich wohltuend von den typischen Fantasymotiven abgrenzen) und die eingesetzten Martial Arts boten ein vollkommen neues Erlebnis. Speziell die Kampfszenen (Wire Action wohin man nur sieht) sorgten für das gewisse Etwas! Die Filme sind nichts für Leute, für die Fantasy nur aus Conan oder Herr Der Ringe besteht, da Asiaten da halt andere Maßstäbe haben, aber andererseits sind die Chinese Ghost Story Teile gewissermaßen ein Zugeständnis an westliche Sehgewohnheiten.
Wenn man bereit ist, sich auf all diese Ungewohntheiten einzulassen, dann erfährt man hier wunderschönes Märchenkino. Durch die asiatische Prägung jedoch bekommt man hier ein komplett anderes Märchenbild serviert, wodurch die Filme einfach nur gewinnen können. Das mag zu Beginn störend, verwirrend, vielleicht sogar irritierend sein, aber sobald man die kleinen Feinheiten verinnerlicht hat, bekommt man ganz großartige Unterhaltung geliefert.
Erwartet halt keine knallharte Hong Kong Action, sondern romantisches Fantasykino, in dem Kampfszenen zwar allgegenwärtig sind, aber eben nicht die vom Hong Kong Kino gewohnte Brutalität transportieren!