Design Town von Homosapiens Lab

Design Town von Homosapiens Lab ist ein kleines, feines Deckbuilding Game, welches momentan einen kleinen Hype erfährt. 18$ ist für ein derart kleines Spiel nicht gerade ein Pappenstiel, andererseits wird es aus Taiwan oder so geliefert, da drückt man schon mal ein Auge zu. Es gibt jeweils eine englische, japanische und chinesische Version, wobei das Regelheft direkt alle drei Sprachen enthält.

Es gibt vier Kaufstapel (wie halt bei Dominion, nur weniger) und statt Handkarten hat jeder einen eigenen Kartenstapel, der von oben nach unten abgearbeitet wird

Der Unterschied zu allen anderen, mir bekannten, Deckbuildinggames ist aber, das die Karten Doppelseitig sind. Daraus ergibt sich zum einen, das m man immer weiß, welche Karte als nächstes gezogen wird, aber auch, dass man peinlich genau darauf achten muss, wie rum man die Karten ablegt.

Auf den Karten finden sich diverse Informationen:

Preis der Karte, Name der Karte, Benefit der Karte, Karteneffekt, wenn sie gezogen wird, Upgradekosten, Benefit, wenn man die Karte wieder downgraded, lauter so Zeug halt.

Desgin town Factory

Design Town: Die Spielphasen

Wenn man an der Reihe ist, hat man zwei Phasen: In Phase Eins spielt man seine Karten vom Zugstapel. Man legt diese offen vor sich aus. Karten haben unten links Symbole, die folgende Bewandtnis haben: Siegpunkte, Geld oder unzufriedene Smileys. (Wie nennt man eigentlich unzufriedene Smileys? Hateys?)

Habe ich in einem Zug 8 Siegpunkte aufgedeckt, habe ich gewonnen.

Habe ich 3 Hateys aufgedeckt, endet mein Zug und ich überspringe Phase 2.

Habe ich Geld aufgedeckt, kann ich es in Phase Zwei ausgeben.

Design town Centralpark

Ich spiele so lange Karten, wie ich will, ich kann jederzeit aufhören. Ausnahme sind natürlich die drei Hateys, die beenden meinen Zug. Außerdem haben einige Karten Effekte, die einen zum Weiterspielen zwingen.

Habe ich es nicht übertreiben, dann habe ich irgendwann genug Geld, um mir entweder eine neue Karte zu kaufen (Kommt in den Ablagestapel), eine Karte im Ablagestapel upzugraden (man dreht sie um) oder gar eine neue Karte zu kaufen und direkt upzugraden (Kommt also gedreht in den Ablagestapel). Damit ist dann auch Phase Zwei beendet und der nächste ist dran: Also nur eine Kauf/Upgrade Aktion je Zug! (Wobei es auch hier Karteneffekte gibt, die da weitere Möglichkeiten bieten)

Das ist schon Alles, Mehr gibt es hier nicht zu tun, man kann über Karteneffekte seine Residenzen (die eher negativ sind) seinen Mitspielern zuschustern und versucht halt, möglichst viele Siegpunktkarten zu sammeln.

Design town residental

Dabei muss man genau darauf achten, dass man die Karten immer richtig herum ablegt und spielt, ansonsten funktioniert das Vorder/Rückseite System natürlich nicht mehr korrekt.

Design Town besteht aus gerade mal 5 verschiedenen Karten (OK, de facto 10, weil Vorder & Rückseite) da würde man auch ohne den Aufdruck „Basic“ darauf kommen, das sich da so die eine oder andere Erweiterung anbahnt.

Durch den Flip-Card Mechanismus ist man Anfangs ein wenig verwirrt, Design Town ist nicht wirklich intuitiv zu erlernen. Da es aber auch eine gut spielbare Solovariante enthält, macht es absolut Sinn, die erste Runde alleine zu spielen, um so einen umfassenden Eindruck des Spiels zu erhalten. Danach fällt das Erklären um ein Vielfaches leichter. Ja, auch 6 Seiten Din A6 erschließen sich einem nicht zwangsläufig sofort!

Design townHospital

Design Town: Das Fazit

Design Town ist beileibe kein schlechtes Spiel, ob es aber den derzeitigen kleinen Hype verdient hat, möchte ich bezweifeln. Wer das Städtebauthema mag, dem sei Machi Koro ans Herz gelegt, welches mir weitaus besser gefällt.

Deckbuildingfans können hier einen Blick riskieren, allerdings sollte schon ein wenig Englisch-Grundwissen vorhanden sein, da sich auf den Karten durchaus ein bisserl Text befindet.

Design Town Convenience

Ob Design Town mit den zu erwartenden Erweiterungen deutlich besser wird, bleibt abzuwarten. Bisher jedenfalls haben wir hier ein typisches Deckbuildinggame, das durch den Flip-Mechanismus ein wenig Eigenständigkeit erhalten hat. Ob dieses Novum jedoch ausreicht, um die doch eher eingeschränkten Möglichkeiten des Grundspiels zu kompensieren, bleibt abzuwarten.

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