Bubble Bomb ist eine der Amigo-Neuheiten auf der Spielmesse Nürnberg gewesen, ist aber bereits seit Anfang des Jahres erhältlich.
Für ein relativ großes Spiel (Grundfläche entspricht ungefähr einem US-Comic) ist es doch recht günstig zu haben (der Straßenpreis liegt deutlich unter 20 Euro), was um so mehr überrascht, wenn man sich das Spielmaterial näher betrachtet. Ein Stoffsäckchen, 9 Pappchips und 56 doppelseitig beklebte Pokerchips liegen der Packung bei, was durchaus rein vom Materialwert her schon value for money verspricht. Gut, die Chips liegen qualitativ unter denen, die Asmodee bei Splendor verwendet hat, das war aber auch Ausstattungsporno vom Feinsten.
Aber Material ist ja nicht Alles, worum also geht es bei Bubble Bomb?
Bubble Bomb: Das Material
Aber der Reihe nach, betrachten wir erstmal das Material en Detail: Die Chips enthalten insgesamt 7 verschiedene Symbole (Kreis, Spirale, Kreuz, Dreieck, Quadrat, Stern und etwas, das nach Briefmarke aussieht) in 7 verschiedenen Farben (Pink, Grün, Rot, Lila, Blau, Gelb, Silber)
Sieben der Pappplättchen zeigen auf Vorder- und Rückseite eins der Symbole oder eine der Farben, das achte zeigt alle Farben, bzw. alle Symbole und das neunte Plättchen (Die namensgebende Bubble Bomb) zeigt sieben Symbole in sieben Farben.
Die Pappplättchen werden nun in die Mitte des Tisches gelegt, wobei man zufällig bestimmt, welche Seite oben liegt (Bubble Bomb hat nur eine relevante Seite).
Danach kommen die Plastikchips in den Stoffbeutel, 9 Stück werden zufällig gezogen und kommen auch in die Mitte. Diese bilden den Tauschpool!
Die Vorbereitungen von Bubble Bomb enden damit, dass jeder Mitspieler weitere 7 Chips aus dem Beutel zieht. Diese bilden seinen persönlichen Vorrat.
And now: The Hektik begins!
Sobald das Spiel startet, wird gedreht und getauscht, was das Zeug hält. Dazu darf man immer nur eine Hand verwenden. Entweder drehe ich einen meiner Chips um, einen Chip in der Mitte oder ich tauschen einen meiner Chips gegen einen in der Mitte. Dass Ganze nur, um eine Kombination zu bekommen. Welche Kombinationen gerade punkten, bestimmen die Pappplättchen in der Mitte. Entweder benötige ich sieben Mal das gleiche Symbol oder die gleiche Farbe wie ein Plättchen in der Mitte. Hab ich das geschafft, rufe ich BUMM! Das Spiel pausiert, es wird geprüft, ob ich wirklich gepunktet habe. Ist dies der Fall, nehme ich einen meiner Chips als Siegpunkt beiseite, ziehe einen Chip nach und drehe vor allem das Plättchen um, das mir den Siegpunkt gebracht hat.
Fast das Gleiche gilt für die Regenbogen/Alle Symbole Bombe. Wenn ich die erfülle, kommt ein Chip aus dem Beutel auf mein Siegkonto, ich tausche alle meine sieben Plättchen gegen die in der Mitte und das Plättchen wird gedreht.
Ein wenig anders sieht es bei der Bubble Bomb selber aus. Wenn ich diese erfülle, wandert das Plättchen selbst in meinen Punktevorrat und ist auch, solang es sich dort befindet, auch 3 Punkte wert. Wenn jedoch einer meiner Mitspieler nach mir eine Bubble Bomb baut, muss ich ihm dieses Plättchen aushändigen. Die Bubble Bomb ist also eine Art Wanderpokal.
Wäre dies das einzige interaktive Element, wäre das ein wenig traurig, daher gibt es noch das BANZAI!
Wenn ich bereits sechs der sieben benötigten Chips zusammen habe und ein Mitspieler hat denjenigen, der mir noch fehlt, rufe ich BANZAI! und kann, nach einer Überprüfung, diesen an mich nehmen (tauschen).
Das Spiel endet, wenn jemand 9 Siegpunkte hat (bei zwei oder drei Mitspielern) oder wenn der letzte Chip aus dem Beutel entfernt wurde. Im letzteren Fall gewinnt derjenige, der die meisten Siegpunkte hat.
Bubble Bomb: Das Fazit
Bubble Bomb ist ein schnelles, kurz(weiliges) Spiel, das gerne mal in ein wenig Hektik ausartet. Im unseren ersten Runde hat es ein wenig gedauert, bis wir im Spiel drin waren, aber dann purzelten die Punkte und es wurde immer schneller. Insofern sind die kolportierten 15 Minuten Spieldauer jenseits der ersten Probepartie durchaus realistisch.
Mit Wenigspielern und innerhalb der nicht-Spielaffinen Familie ist Bubble Bomb somit eine nette Alternative für den Spieleschrank, es ist faszinierend zu schauen, wie fix gerade Kinder hin und her tauschen, auch wenn man da als Erwachsener die „Immer nur mit einer Hand“ Regel wohlwollend als „Nur für Ü14 Menschen“ interpretieren muss.
Amigo bleibt also seine Linie treu und bietet auch mit Bubble Bomb ein Spiel an, das für Gelegenheitsspieler und Familien gut geeignet ist.
Wer sein Seelenheil in Spielen der Merchants Of Venus oder Descent II Kategorie findet, wird Bubble Bomb eher weniger mögen, aber hey, als Eisbrecher bei Nichtspielern kann es durchaus gute Dienste leisten!