Ich war ja früher ein großer Freund von Browserspielen, diese Art Spiele, wo man alle paar Stunden was machen muss und die ewig dauern, wenn man nicht gerade sein halbes Monatsgehalt in diese „kostenlosen“ Spiele versenken wollte. Anfangs sind diese Spiele generell sehr zugänglich, es gibt keine großen Wartefristen, alles läuft cool und flüssig. Irgendwann kippt das Ganze, man macht kaum noch Fortschritte, es sei denn … ja, genau, es sei denn, man ist bereit, Premium-Kunde zu werden.
Premiumkunde, oder wie es nenne, Ex-Mitspieler. Dabei muss ich sagen, das ich, wenn ich ein Browserspiel eine längere Zeit spiele und dabei auch Spaß habe, dann kaufe ich generell auch ein wenig In-Game Währung, einfach, um den Entwicklern auch etwas zukommen zu lassen. Sobald ich aber merke, das ich, ohne Kohle zu investieren gar nicht mehr oder nur noch quälend langsam vorankomme, nehme ich meinen Hut und suche mir das nächste Game.
Diese „Leidenschaft“ ist aufgrund einiger „richtiger“ Spiele wie WoW, Witcher oder Destiny etwas in den Hintergrund getreten (Will sagen, ich habe quasi gar keine Browsergames mehr gespielt). Doch nun hat mich ein neues Spiel erwischt: „Dead Trigger 2“!
Ursprünglich für iOs und Android erschienen, gibt es nun eine Facebookvariante und irgendwas hat mich geritten und ich hab es mir angesehen. Facebookspiele können ja meiner Meinung nach nichts sein, die dienen doch eh nur dazu, Leute aus meiner Freundesliste zu nerven, aber, hey, es geht da ja irgendwie um Zombies, das kann man sich ja mal ansehen, oder?
FUCK! Wie geil ist das bitteschön? Dead Trigger 2 ist ein Egoshooter, dessen grafisches Niveau sich vor den Shootern der letzten Generation sich nicht verstecken braucht.
Storytechnisch geht es bei Dead Trigger 2 um eine Zombiecalypse (ausgelutschtes Thema inzwischen, aber hey, ich steh drauf!) und man startet in den USA und offensichtlich zieht sich die Story qer über die ganze Welt (Ich bin inzwischen von den USA über Afrika und China in Europa gelandet. Weiter geht es dann in Südamerika). Dabei wird die Story über Dialoge, aber eben auch die Missionen forterzählt.
Ohne jetzt große Storyspoiler loszulassen, handelt es sich um die seit Resident Evil beliebte Variante, dass irgendein Konzern da seine Finger mit im Spiel hat.
Die Missionen sind abwechslungsreich, nicht nur von den Aufgaben her, auch von der Art und Weise, wie an sie spielt. Klar, die meisten Missionen sind typisch Egoshooter: Gehe von A nach B! Aber man bemühte sich, diese auch etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Sei es, das man Lautsprecher ausschalten muss, denen man sich nach Gehör nähert (Keine Sorge, es gibt ein Lautstärkemeßgerät), sei es, das man Zisternen aufbauen soll, was einige Zeit dauern, man seine Position also verteidigen muss. Ebenso gibt es Nachschubmissionen, bei denen man sternförmig vom Start aus Kisten oder Kanister finden muss und diese zum Startpunkt zurück bringt.
Aber es gibt auch noch andere Missionen bei Dead Trigger 2: Wenn man ein neues Missionsgebiet erreicht, säubert man im Regelfall vom fliegenden Helikopter aus das Gebiet mit einem MG von Zombies. Spielerisch eher einfache Missionen, machen diese aber, auch aufgrund der Abwechslung, besonders viel Spaß. Während der Teilkampagne dann muss man teilweise einen Durchgang, ebenfalls per MG verteidigen, schon anspruchsvoller als die Helikoptermissionen, aber nicht minder spaßig. Besonders cool sind dann die Missionen, wo ich auch einen Durchgang verteidigen muss, aber mit einem Scharfschützengewehr. Sobald man abgedrückt hat, wechselt Dead Trigger 2 in eine Art Bullet Time und man kann seine Kugel noch nachjustieren.
Selbstverständlich hat man auch eine Art Zentrale, in der diverse Helfer ihren Tätigkeiten nachgehen. Von der (Heil-)Drogenmischerin, über den Bombenbastler und dem Waffennarren bis hin zum Schwarzhändler ist alles am Start und muss auch regelmäßig aufgewertet werden. Es gibt zwei Währungen im Spiel: Dollar und Goldmünzen. Dollar verdient man sich durch das (erfolgreiche) abschließen von Missionen, die Goldmünzen gibt es für Fleißaufgaben (aka Töte 200 Zombies mit Nahkampfwaffen und ähnlichem). Natürlich kann man Beides auch für echte Kohle kaufen, aber wer Zeit mitbringt, kann sich auch Alles selber erspielen.
Neue Ausrüstung, bzw. deren Baupläne, zum Beispiel wird bei Dead Trigger 2 von den Spezialzombies fallengelassen. Einige tragen sogenannte Blaupausen mit sich herum, neue Ausrüstung besteht aus 2-6 Blaupausen. Ich kann mir die Pläne natürlich auch für Goldmünzen kaufen, aber wie gesagt, das kostet halt echte Kohle.
Die einzelnen Missionsgebiete werden bei Dead Trigger 2 freigespielt, dafür werden immer höhere Dollarsummen verlangt. Aber Dead Trigger 2 bietet auch in der dann folgenden Sparphase noch genug zu tun, generische Missionen ermöglichen uns, Geld zu verdienen, man muss also nicht die Storymissionen bis zum erbrechen wiederholen.
Das Erbe als Handy/Tabletspiel merkt man Dead Trigger 2 bei der Steuerung deutlich an, es gibt ein Auto-Fire, man schießt automatisch, sobald ein Zombie in Reichweite und im Fadenkreuz ist. Man kann auch auf „selber feuern“ stellen, aber warum sich das Leben unnötig schwer machen?
Dead Trigger 2: Ein Fazit
Dead Trigger 2 ist ein sehr geiles Spiel für Zwischendurch, die Missionen sind im Regelfall in 2-4 Minuten durch, also auch ideal für die Kaffeepause oder ähnlichem. Grafikmäßig kenne ich wenige Brower/Facebookspiele, die da auch nur im Entferntesten dran kommen, was aber durchaus daran liegen kann, das ich mir in dem Bereich in der letzten Zeit nichts mehr angesehen habe. Sollte ich vielleicht mal nachholen.
Ich bin inzwischen so weit, dass die Wartezeiten schon sehr lang werden, aber dank der generischen Missionen bleibt immer was zu tun. Daher werde ich wohl noch eine Weile lang Zombies bei Dead Trigger 2 abschlachten.
Ach ja, aufgrund der nicht geringen grafischen Gewalt in diesem Spiel ist es definitiv NICHT für Kinder geeignet. Auch, das sowohl gezielte Kopf- wie auch Verkrüppelungsschüsse mit Sonderprämien vergütet werden, mag dem einen oder anderen sauer aufstoßen. Mir persönlich macht dies nichts aus.