Dragon Slayer war/ist ein Kickstarterprojekt von Indie Boards & Cards und hat über diese Crowdfundingplattform immerhin deutlich über 5000 Käufer finden können. Nun sind Indie Boards & Cards für ihre kleinen, aber feinen Spiele bekannt (Ich möchte hier nur Der Widerstand du Coup ins Rennen werfen), also hatte Dragon Slayer bei mir schon per se Kredit.
Dank einer Sammelbestellung kam das Spiel für knapp 14€ in meinen Besitz, was ich für einen günstigen Preis halte. Inzwischen ist das Spiel auch regulär erhältlich, die UVP beträgt freundliche 14,95€.
Dragon Slayer – Der Inhalt
Im Inneren der Box finden sich 12 Würfel (jeweils 3 Warrior, grüne Drachen, blaue Drachen und rote Drachen), eine Battlemap, ein Scoreboard,, sechs Würfel in verschiedenen Farben, 6 Pappmarker in korrespondieren Farben und 6 Challenge Token.
Hierzu muss ich sagen, dass Battlemap/Scoreboard und das Material für den 6. Spieler Kickstarterstretchgoals sind, es kann also sein, dass diese in der Retailversion fehlen.
Dragon Slayer – Wie man es spielt
Zuerst entscheidet man sich, welchen Drachen man erschlagen möchte (Schwiegermutter ist hier KEINE legitime Auswahl!) Dann nimmt man dessen 3 Würfel und zusätzlich die 3 Warriorwürdel und wirft diese.
Auf den Warriorwürfeln finden sich Axt, Schild und Feueratem, auf den Drachenwürfeln Kopf, Flügel, Schwanz, Berge und Feueratem.
Nun wird ausgewertet: Solang man noch kein Kopf, Schwanz oder Flügel des Drachen hat, werden diese zur Seite gelegt, um den Drachen zu erlegen, benötigt man alle drei Segmente. Berge werden zur Seite gelegt. Dann vergleicht man die Anzahl der Feueratemsymbole mit den Schilden. Habe ich mindestens so viele Schilde wie Feueratem, dann lege ich all diese Symbole zur Seite zu den eventuell vorhandenen Bergen. Habe ich zu wenig Schilde, muss ich für jedes Schild zu wenig einen meiner Warriorwürfel aus dem Spiel nehmen. Habe ich keine mehr, endet meine Runde punktlos.
Jetzt wird geprüft, ob ich den Drachen komplett gesammelt habe. Ist dem so, schaue ich, ob einer meiner Warriorwürfel eine Axt zeigt. Falls ja, ist der Drache gefallen, falls nein, lege ich alle Würfel, die nicht zum Drachenkörper gehören oder aus dem Spiel genommen worden sind, wieder zusammen und würfelt wieder.
Ich muss solange würfeln, bis entweder der Drache oder ich gefallen sind.
Ist der Drache gefallen, kann ich mich entscheiden, ob ich meine Runde beende oder dass ich direkt den nächsten Drachen jagen gehe. Es muss allerdings ein anderer sein (Remember: Blau, Grün & Rot), denn echte Dragon Slayer lieben die Abwechslung.
Jage ich weiter, nehme ich meine restlichen Warriorwürfel und die Drachenwürfel, die zu meinem neuen Ziel passen. Habe ich alle drei Drachen erlegt, habe ich wieder die freie Auswahl.
Bis dahin wäre Dragon Slayer vor allem ein Spiel mit der Interaktivität von Kniffel, will sagen, man kann sich maximal über die Mitspieler ärgern, denen ein guter Zug gelungen ist. Aber, da waren ja noch die Challengetoken, von denen jeder Dragon Slayer einen hat.
Wenn nun jemand aufhören möchte, kann er von einem Mitspieler herausgefordert werden. Dafür gibt man sein Token ab und der herausgeforderte Dragon Slayer muss sich entscheiden: Feige das Schwert wegstecken und mit der halben erzielten Punktzahl von dannen schleichen (in dem Fall erhält der Herausforderer 5 Siegpunkte) oder noch mindestens einen weiteren Drachen besiegen (Alle Drachen, die NACH der Herausforderung getötet werden, bringen die doppelte Punktzahl).
Sollte man die Herausforderung annehmen und versagen, bekommt wiederum der Herausforderer seine 5 Siegpunkte.
Der recht einfache blaue Drache bringt 2 Siegpunkte, der Grüne schon 4 und das große, rote Vieh bringt derer sogar 6.
Wer zuerst 40 Siegpunkte erreicht, ist der Sieger, so einfach kann das Leben eines Dragon Slayer sein.
Wofür man die farbigen Würfel und die farblich passenden Token benötigt? Nun, mit den Würfeln markiert man auf dem Scorebord seinen Punktestand und das Token erinnert die Spieler daran, welcher Würfel der Ihre ist.
Dragon Slayer – Das Fazit
Phew, Dragon Slayer ist ein kleines, einfaches Spiel, das durchaus zwischendurch Spaß macht, aber in keinem Moment an die Indie Boards & Cards Klassiker wie Coup oder gar Flash Point heran reicht.
Es ist aber ein sehr schnelles Spiel, welches nicht viel Platz benötigt und daher immer irgendwo Platz im Gepäck findet … oder in der Schultasche. Es ist superschnell erklärt und geht fix von der Hand.
Von daher: Kann man kaufen, aber man soll halt nichts abendfüllendes erwarten, eher den kleinen Happen, wenn der Hunger angerannt kommt, der Lieferservice das Essen aber noch nicht gebracht hat …