Dust Tactics – SSU Wave 1

Schon Meister Röhrich wusste es: DIE RUSSEN KOMMEN! Was bei seinem Azubi Werner eher für Belustigung sorgte, versetzt DUST: Tactics und Warfare Spieler in der ganzen Welt eher in Verzückung. Denn mit der Sino-Sovietischen Union betritt nun die erste neue Fraktio das Geschehen der DUST-Welt und nicht wenige haben sich schon auf die Jungs aus dem Osten gefreut. Nicht wenige Leute, die ich gefragt habe, ob Sie einen Einstig in Dust: Tactics in Erwägung ziehen, antworteten: Ja, aber ich warte auf die Russen!

Nun ist es endlich soweit und die erste Welle an russisch/chinesischen Truppen hat auch Deutschland erreicht. Drei verschiedene Einheiten, ein Transporthubschrauber und ein Kampagnenset erwarten den geneigten Fan und es stellt sich die Frage, ob man damit bereits mitspielen kann.

Nun, das kann man meiner Meinung nach noch nicht, da die Truppen weder besonders spezialisiert noch besonders spielstark sind. Aber da wir da noch jede Menge Nachschub erwarten dürfen, wird sich das wohl sehr schnell ändern.

Soll uns aber nicht daran hindern, sich mal die ersten Jungs genauer anzusehen:

(c) by Heidelberger Spieleverlag, FFG und Dust Studios

Beginnen möchte ich mit der ungewöhnlichsten Einheit, dem „SSU Airborne Transport – MIL MI-45“. Hierbei handelt es sich um den ersten Helikopter des System, der auch gleich eine Besonderheit aufweist: In der Box befindet sich nicht nur der Helikopter, sondern auch noch gleich eine komplette fünfköpfige Einheit der „Chinese Volunteers – SSU Auxiliary Attack Squad“. Diese Truppe kann recht wenig Eindruck hinterlassen, was bei einem Punktwert von gerade mal 12 auch nicht verwundert. Gut, sie sind „Agile“ und haben immerhin eine Rüstklasse(RK)  von 2, aber ihre Kampfwerte sind eher Übersichtlich.  Gegen Infanterie der unteren RKs noch gerade brauchbar, im Nahkampf halt „vorhanden“. Warum also eine solche Einheit mit rein nehmen? Na klar, um sie zu verheizen. Dafür sind die Jungs natürlich prädestiniert. Wenn sie beim Gegner ankommen, dann machen sie noch ein wenig Schaden, wenn nicht, haben sie das Feuer von anderen, wichtigeren Einheiten abgezogen. Ein fairerer Gegenwert für 12 Punkte!

Der Hubschrauber ist da schon ein ganz anderes Kaliber, mit 40 Punkten nicht gerade ein Schnapp, aber gegen Infanterie schon ziemlich durchsetzungsstark (z.B. 6 Würfel gegen Infanterie der RK 3). Da er selber Flieger der RK 2 ist, hat es der Gegner gar nicht so leicht, ihn vom Himmel zu holen. Das wirklich fiese an dem Heli ist allerdings, das er als schwebende Einheit sich nicht jede Runde bewegen muss (wie die normalen Flieger) und stattdessen Dauerfeuer nutzen kann. Eine Salve von 14 Würfeln gegen Inf. RK2 schafft da schon ein wenig Ruhe im Karton und danach „spuckt“ er dann seine Ladung aus. Als Transporthubschrauber hat er nämlich 8 Punkte Transportkapazität, was bis zu 8 Figuren der RK 1 oder 2 oder 4 Figuren der RK 3 oder 4 bedeutet. Sowas nennt man dann wohl den Tod von oben!

(c) by Heidelberger Spieleverlag, FFG und Dust StudiosDas nächste Pack ist „The Medvedi – SSU Command Squad“ und ist halt, nun ja, das Command Squad der SSU. Neben den Kommandofertigkeiten fällt besonders der Mechaniker ins Auge, der über ein Power-Tool verfügt und damit auf offenem Schlachtfeld quasi gegnerische Fahrzeuge demontiert. Irgendwie eine lustige Vorstellung, wie Anatol Vladimir Pushkin mit seinem Schraubschlüssel sich unter einen Axis-Walker stellt und wichtige Schrauben loslöst…

Ein Kommandosquad macht natürlich erst ab einer gewissen Armeegröße Sinn, von daher wundere ich mich schon ein wenig, warum dieses bereits in der ersten Welle dabei war. Der spielerische Nutzen ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich vorhanden, die hierfür aufzubringenden 44 Punkte gibt man (noch) woanders besser aus.

(c) by Heidelberger Spieleverlag, FFG und Dust StudiosMit den „Fakyeli – SSU Close Combat Squad“ bekommt man für 28 Punkte eine Einheit, die auf den Kampf auf kurzer Entfernung spezialisiert ist. Dabei ist der Sulfurwerfer (Als Flammenwaffe)  natürlich das stärkste Argument, aber auch die Shotguns (gegen Infanterie) und die Molotov Cocktails (gegen Panzer) dienen als probates Mittel, sich durchzusetzen. Dank Assault ist der Trupp auch schnell im Zentrum des Geschehens. Eine etwas höhere RK als die hier gebotene 2 hätte es aber ruhig sein dürfen.

(c) by Heidelberger Spieleverlag, FFG und Dust StudiosDa ja Nahkampf nicht alles ist, gibt es mit „Frontoviki – SSU Battle Squad“ auch die entsprechende Einheit für die etwas weitere Entfernung. Mit zwei DPM MG ausgerüstet, empfängt man den Gegner schon auf eine Entfernung von 4 Feldern mit bleihaltigen Grüßen. Damit verfügt man über eine adäquate Reichweite, aber nur wenig Durchsetzungsvermögen, denn 3 Würfel gegen RK 2 sind wenig beeindruckend. Auch die sonstige Bewaffnung (PPsh-48) ist wenig ehrfurchtgebietend, neben einer Reichweite von 2 gibt es auch nur 2 Würfel gegen RK 2. Alles in allem eine Einheit, die mit 19 Punkte zumindest günstig zu haben ist. Wenn man auf Agile verzichten kann, würde ich empfehlen, lieber die 7 Punkte mehr auszugeben und die Jungs in den Heli verfrachten und die Chinesen stattdessen daheim zu lassen.

(c) by Heidelberger Spieleverlag, FFG und Dust StudiosKommen wir zur letzten Einheit, die exklusiv  in der Kampagnenbox enthalten ist. Die SSU-Heldin „Koshka – Captain Koshka Rudinova – Smersh“ und ihren persönlichen Walker „Grand`Ma – KV47-B(M)“.

Auf sich allein gestellt ist Koshka flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig. Ihre Bewaffnung ist ein Witz und ihre Werte schlechter Durchschnitt. Alles in allem nichts, was ihre 18 Punkte auch nur im Entferntesten rechtfertigt. Aber wehe, sie sitzt in ihrer Grand`Ma. Dann nämlich teilt sie die Fähigkeit „Fighting Spirit“ mit ihrem Walker und das kann durchaus Schlachtentscheidend sein. Denn Grand`Ma ist durchaus gut bewaffnet: Ihre VK-916 Howitzer hat eine Reichweite von 6 und würfelt selbst gegen Infanterie RK 3&4 noch 3 Würfel. Da er als Granatenwaffe zählt, werden Deckungswürfe ignoriert. Der Sulfur Jet kommt, wie fast alle Flammenwerfer, nur 1 Feld weit, dafür aber natürlich mit einem Würfel pro LP im Zielfeld.   Gut, für insgesamt 54 Punkte (18 Koshka und 36 für Grand`Ma) darf man auch ein wenig Leistung erwarten!

So, was kann man zur Zeit zu den Russen sagen? Nun, die spieltechnisch stärkste Einheit ist zur Zeit der Helikopter, der nicht nur recht kampfstark ist, sondern auch noch Infanterie in seinem Bauch transportiert. Richtig eingesetzt kann er für ordentlich Terror auf dem Schlachtfeld sorgen. Dafür ist er optisch eher gewöhnungsbedürftig, ich persönlich denke immer, das man den U-Booten aus Yellow Submarine Rotorblätter angeflanscht hat, irgendwie wirkt das Teil ein wenig pummelig.

Das optische Highlight ist Grand`Ma, der Walker wirkt zwar plump, ist aber in einer extrem dynamischen Pose gestaltet und transportiert gut das Feeling der SSU. Man hat schon das Gefühl, ds er von wenig aufgehalten werden kann, wenn er erst mal ins Rollen kommt.  Walker und Heldin sind zwar damit auch die teuersten Einheiten bisher (halt eine Kampagnenbox), aber dort ist auch ein Gebäude enthalten und die Sonderregeln für die SSU, von daher kommt man eh kaum um die Box herum.

Alles in allem ein Einstieg in die SSU, aber kompetativ bisher einfach nicht spielbar. Die nächsten Einheiten sind jedoch bereits angekündigt und da werden so einige Highlights (sowohl optisch, als auch vor allem Spielwertmäßig) dabei sein. Ob man bei der Deutschen Meisterschaft schon wird SSU-Generäle sehen können? Mit Sicherheit! Ob diese auch bereits gut werden abschneiden können? Das denke ich eher nicht, aber ich lasse mich auch gerne überraschen!


3 Responses to Dust Tactics – SSU Wave 1

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