Frogriders – Halma mal anders

Frogriders ist ein recht neues Spiel aus dem Hause Eggertspiele und Teil des Pegasus Premium Shop Programms. Somit ist es (zur Zeit) nur im stationären Fachhandel erhältlich. Aus diesem Grund ist es bisher wohl bei dem Einen oder Anderen, der ausschließlich Online ordert, bisher unterm Radar geblieben. Ob sich der Weg in eurem lokalen Fachhandel lohnt, versuchen wir dann mal zu ergründen.

Frogriders BoxFrogriders erscheint mit dem Label „Familienspiel“.  Damit ist es nun nicht unbedingt dafür prädestiniert, bei mir und meinen Spielegruppen zum Must-have zu mutieren. Doch ein Blick darauf während der Nürnberger Spielwarenmesse weckte zumindest ein gewisses Interesse daran. Nun liegt es mir endlich vor und wurde auch direkt mal ausgepackt und gespielt.

Wie spielt sich Frogriders?

Wie schon oben suggeriert: Mit Halma stand hier einer der ganz großen Spieleklassiker Pate.
Auf einem Spielfeld (Teich mit Seerosen) tummeln sich 56 Froschreiter in diversen Farben auf 56 Seerosenblättern. Nur das mittlere Blatt bleibt bei Frogriders frei. Nun hat man jede Runde zwei Aktionen:

  1. Einen Frosch überspringen

Dazu müssen 2 Frösche nebeneinanderstehen und das Feld hinter dem übersprungenen Frosch frei sein.  Der übersprungene Frosch wandert dann in den Vorrat des Spielers.

 

  1. Einen Frosch für eine Aktion eintauschen

Man darf einen beliebigen Frosch aus seinem Vorrat ins Dorf „schicken“, um eine Sonderaktion zu starten. Einen gelben Frosch kann an gegen einen beliebigen anderen aus dem Dorf tauschen, für einen Blauen kann man eine Privilegienkarte kaufen und ein roter Frosch ermöglich es einem, nochmal eine Sprungaktion auszuführen. Braune Frösche können nicht getauscht werden, diese bringen am Ende einfach nur Siegespunkte

Frogriders Boxrückseite

Während die erste Aktion ein „Muss“ ist (gibt es keine Zugmöglichkeit, endet das Spiel), ist das Zweite eine „Kann“-Option. Dabei ist zu beachten, dass man nicht zwangsläufig den Frosch ins Dorf schickt, den man gerade bekommen hat.

Bis hierhin klingt Frogriders noch relativ harmlos langweilig. Aber es gibt noch Aufgabenkarten verschiedener Art. Am Anfang erhält man persönliche Aufgabenkarten, von denen man eine auswählt und geheim hält. Niemand weiß also, was das Primärziel der Mitspieler ist. Dann gibt es noch zwei offene Aufgabenkarten, die für jeden gelten.

Am Ende des Spiels werden die Siegpunkte ermittelt. Jeder braune Frosch bringt einen Siegpunkt. Auf den Aufgabenkarten stehen dann diverse Froschfarbenkombinationen. Jede Kombo, die man hat, bringt dem Spieler nun einen Punktwert X. Dabei dürfen die Frösche durchaus mehrfach in verschiedenen Kombos verwertet werden.

Wer die meisten Punkte hat, gewinnt. So einfach kann spielen manchmal sein

Frogriders Spielfeld

Taugt Frogriders denn was?

Das Spielmaterial von Frogriders ist kein Highlight, aber zweckmäßig und gefällig.

Die Froschreiter sind aus typischen Brettspielplastik. Damit sind diese natürlich nichts für den ambitionierten Miniaturenmaler. Dafür sind sie aber nun mal auch nicht gedacht. In Zeiten von Kickstarter etc. pp. ist es ja schon fast ein Muss, schnieke Miniaturen zu haben. Oft ist es aber halt auch einfach unnötig. Bei Frogriders auf jaden Fall!

Das Spiel selber ist sehr schnell erklärt, nach spätestens 2 bis 3 Spielrunden weiß man endgültig, was man zu tun hat und dann fängt das Taktieren an.

Überhaupt ist Frogriders weit anspruchsvoller, als die (etwas lütte) Coverillustration und das Thema mich Anfangs glauben lassen wollte. Jeder Zug will wohlüberlegt sein, die kaufbaren Privilegienkarten bringen zusätzlich Würze ins Spiel. Man will, nein, man kann nichts dem Zufall überlassen. Dabei ist es ein schnelles Spiel, das keine große Downtime kennt. Interaktion zwischen den Spielern gibt es nicht wirklich, man schaut halt, das man seinen Mitspielern die besten Karten und die passenden Frösche wegstibitzt. Wobei eine destruktive Spielweise eher hinderlich ist. Besser ist es, seinen eigenen Plan konsequent zu verfolgen. Frogriders belohnt nach hinten heraus also eher denjenigen, der einen Plan hat. Nicht denjenigen, der einfach nur seine Mitspieler ärgern will.

Somit spricht Frogriders auch verschiedene Spielergruppen an: Es ist ein sehr nettes Familienspiel, welches man auch Kindern und eher spielunerfahrenen Mitmenschen sehr schnell vermitteln kann. Aber auch Spielgruppen, die eher taktische Tiefe bevorzugen, werden hier durchaus ihren Spaß haben. Dabei sollte man sich von Aufmachung und Thema nicht abschrecken lassen.

Jedenfalls haben Asgar Harding Granerud und Daniel Skjold Pedersen(Autorengespann)  aus dem doch etwas *hüstel* angestaubten Halma-Regelkern eine interessante Variante gebastelt. Für seine knapp 30€ UVP bietet es sowohl Material als auch Spielspaß in angenehmer Menge. Kann in die Sammlung, nurmuss man dafür halt mal in den FLGS …


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