Hellraiser – Keine andere Horrorfilmserie hat mehr Sympathie meinerseits erhalten als diese 3 Meisterwerke. (Ja, ich weiß, es gibt angeblich 8 Teile … who cares?)
Schon der erste Teil, der in der Presse schon vorab gefeiert wurde (Immer dran denken, 1987 gab es Internet so noch gar nicht), schaffte es auf Anhieb, in meiner persönlichen Hitliste den Thron zu besteigen, zumindest, was Horrorfilme angeht.
Hellbound: Hellraiser II setzte dem Ganzen dann noch die Krone auf, selten wurde sexuell aufgeladene Gewalt derart kunstvoll zelebriert. Hellraiser III: Hell on Earth war dann ein wenig „gewöhnlicher“, enthält aber mit der Kirchenszene eine meiner absoluten Lieblingsszenen quer durch die Filmgeschichte.
Für diesen Hellraiser III bin ich seinerzeit mit dem Zug quer durch Deutschland gefahren, um mir die Europapremiere in Frankfurt anzusehen. Da mein Auto an dem Tag den Geist aufgab, blieb nur die Zugfahrt. Egal, es war Hellraiser! Schön auch, dass ich vor der Rückfahrt die Nacht auf dem Frankfurter HBF verbringen durfte (was, retrospektiv betrachtet, grusliger und vermutlich auch gefährlicher als Hellraiser III war).
Alle drei Regisseure (Clive Barker, Tony Randell & Anthony Hickox) haben es verstanden, dem Hellraiser Mythos grandiose Geschichten abzuringen, dies verbunden mit einem Effektfeuerwerk, das Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre absolut State-of-the-Art war.
Thematisch watet die Hellraiser-Reihe natürlich knietief durch die Niederungen des Sado/Maso, ein Thema, das heutzutage („Dank“ 50 Shades of Grey&Konsorten ) nicht mehr Besonders wirkt, damals aber noch verrucht genug war, um die Gemüter (und die FSK) zu erhitzen. Sogar Aushangfotos des zweiten Teils waren in Deutschalnd indiziert worden. Jedenfalls rannte 1988 nicht auf einmal jede 2. BWL-Studentin mit einem Ring der O durchs Uni-Gebäude.
In Deutschland wurde es einem erwartungsgemäß schwer gemacht, diese Filme so zu genießen, wie sie eigentlich gedacht waren, vor allem der zweite Teil war eine Schnittorgie, nicht von dieser Welt. „Hey, Julia ist ja wieder da, wie kommts?“ sag ich da nur. Doch damals fuhr man als Kind des Ruhrpotts halt rüber nach Holland, wo die Dinger in jeder Videothek ungekürzt rumstanden. Den dritten Teil gönnte ich mir dann als Hong Kong VHS Tape, mit fast 150 DM meine für sich betrachtet wohl teuerste VHS überhaupt.
Hellraiser, die Serie, entwickelte sich erst mit ihrem dritten Teil zu Pinhead, die Serie. In den ersten beiden Teilen waren die Cenobiten eigentlich gleichberechtigte Antagonisten, obschon bereits bei Hellbound: Hellraiser 2 die Vorgeschichte Pinheads beleuchtet wird. Dieser Wandel hat der Serie im Nachhinein betrachtet eher geschadet. Der Plan, einen weiteren Freddy Krüger, Jason Vorhees oder Michael Meyers zu schaffen hat so nicht funktioniert.
Hellraiser – Die schönste (?) Edition
Nun ist ein wundervolles Mediabook mit den (ersten) drei Hellraiser Filmen erschienen, in einer bosnders limitierten Ausgabe gibt es das Ganze dann auch noch als Box, die Ihresgleichen sucht. Diese Holzboxen sind ja zurzeit ein Trend, um den Mediabooksammlern noch mehr Kohle aus der Tasche zu ziehen (Ich sag nur The Crow, Canniball Holocaust oder Tanz der Teufel). In den allermeisten Fällen sind das jedoch maximal Staubfänger, die, zumindest in meinen Augen, keinerlei Wertigkeit ausstrahlen. Nicht so die Hellraiser Box. Allein die Verarbeitung kann man in keinster Weise mit dem hingerotzten Etwas, das sich The Crow-Box nennt, vergleichen. Massives Holz mit einer wertigen Verleimung, vernünftigen Scharnieren und dazu noch, als Goodies, einige Filmcells. Dazu gibt es noch 3 doppelseitige Poster, die als Motiv die Cover der vor einiger Zeit erschienen Mediabooks haben.
Ja, so gehen Special Editions! Das der filmische Inhalt (für mich) über jeden Zweifel erhaben ist, sollte aus dem einleitenden Text zu entnehmen sein 😉
Jedenfalls ist diese Box fortan eins der Schmuckstücke meiner Hellraiser Sammlung, auf einer Ebene mit meiner Laserdisc-Box von Hellraiser I mit dem signierten Faksimile des Drehbuchs.
Solltet ihr das Gefühl haben, das dieser Blogeintrag in erster Linie dazu dient, ein wenig anzugeben: Ja, verdammt, könnte echt sein, aber ich liebe Hellraiser nun mal …