Justice League: Hero Dice ist ein Spiel, das seiner Zeit voraus scheint. Nicht, weil es so innovativ und zukunftsorientiert ist, sondern, weil der Justice League Film erst 2017 erscheint und man so den großen Filmhype nicht direkt mitnehmen kann.
Andererseits: Es kommen viele verschiedene Sets zu diesem Spiel auf den Markt, so dass anzunehmen ist, das dieses Spiel auch 2017 noch aktuell sein wird.
Ferner sind die ersten beiden Helden, die erscheinen, bestimmt nicht rein zufällig Superman und Batman und genau jene beiden ikonischen DC-Helden sind ja im Frühjahr in den Kinos zu sehen … also wohl doch kein so schlechtes Timing bei Justice League: Hero Dice.
Was genau ist denn nun Justice League: Hero Dice?
Sets? Die ersten Helden? Das klingt doch alles ganz furchtbar sammelbar und damit hip, aber teuer? Ganz so (schlimm) ist es dann nicht bei Justice League: Hero Dice. Klar, es soll künftig mal ganz viele Mitglieder der Justice League geben und jeder Held wird einzeln in einer Box zum Kauf angeboten. Das wirkt auf den ersten Blick ein wenig wie Bauernfängerei, alter Wein in neuen Schläuchen und so. Das wird aber nicht gerecht, denn hinter diesem System steckt mehr, als man vermuten mag.
In erster Linie ist Justice League: Hero Dice ein Würfelspiel, das zusätzlich noch einige Karten benötigt. Dies ganze in einer wirklich coolen Schachtel untergebracht, die über einen Magnetverschluss verfügt. Das interessante an diesem Spiel sind natürlich die Würfel. Bei Justice League: Hero Dice verfügt jeder Held über einen eigenen Satz Würfel, die sowohl von der Beschriftung, als auch von der Stückzahl und der Verwendung her komplett eigenständig verglichen zu den anderen Helden sind.
Nehmen wir mal Superman her:
Supermans Würfelset besteht aus 6 Würfeln, einem Rotem, zwei Gelben und drei Blauen. Auf allen befinden sich die identischen Symbole, aber in unterschiedlicher Häufigkeit. Allen gemein ist das eine Supermansymbol, das sich auf jedem Würfel findet. Auf den blauen Würfeln finden sich dann noch je 2 Hitzeblick und 2 Kältestrahlsymbole und einmal Kryptonit.
Bei den gelben Würfeln wird dann ein Kältestrahl durch ein weiteres Kyptonit ersetzt, der eine rote Würfel hat dann auch nur noch ein Hitzeblick, dies zu „Gunsten“ eines weiteren Kryptonits.
Anfangs würfelt man alle Würfel und muss jede Runde dann eine Farbe komplett zur Seite legen, also entweder alle Gelben, alle Blauen oder alle, naja, den einen, roten Würfel.
Nach drei Würfelrunden ist für Superman also Ende Gelände du es wird gewertet. Zuerst einmal wird kontrolliert, ob irgendein Würfel Kryptonit anzeigt. Kryptonit muss nämlich neutralisiert werden, entweder durch einen Hitzeblick oder zwei Kältestrahlen. Bleibt nach dem Verrechnen de Symbole auch nur ein Kryptonit stehen, so war die ganze Runde für die Katz. Superman macht keinen Schaden. Kann aber alles Kryptonit neutralisiert werden, so zählt jedes Supermansymbol einen Treffer und einen Treffer macht Supi eh automatisch (solang kein Kryptonit wirkt halt)
Batman funktioniert bei Justice League: Hero Dice ganz anders: Der Meisterdetektiv hat 4 schwarze und 3 graue Würfel. Auf diesen befinden sich 3 unterschiedliche Symbole: Batsymbol, Batmobil und Verwundung. Auf den schwarzen Würfeln ist jedes Symbol zweimal enthalten, bei den Grauen wird eins der Batmobil durch eine Verwundung ersetzt.
Batman wirft all seine Würfel, dann wird geschaut, ob wenigstens 1 Batmobil gefallen ist. Wenn denn dem so ist, kann/muss man mindestens einen Würfel zur Seite legen, der folgende Bedingungen erfüllt:
1. Er hat die gleiche Farbe wie der Würfel, der das Batmobil anzeigt.
2. Er zeigt entweder Wunde oder Batsymbol
Dies macht man so lange, bis man entweder kein Batmobil gewürfelt hat oder selber aufhören möchte. Danach wird gewertet: Jedes Batsymbol bedeutet einen Treffer, jede Verwundung senkt das Ergebnis um einen Treffer.
Batmans Sonderfähigkeit ist ebenfalls unterschiedlich zu Superman. Batman hat 3 Batmobil Chips, die er während des Spiels einsetzen kann und dann jeweils ein Würfel mit dem Batsymbol ersetzen.
So, nun wissen wir, wie die Helden bei Justice League: Hero Dice Schaden erzeugen, aber noch nicht, was sie damit anstellen können.
Justice League: Hero Dice – Der Sinn des Spiels
Am Anfang entscheiden wir uns, welche Stadt wir vor den Schurken beschützen wollen, im Übrigen eine Entscheidung ohne Konsequenz, da sowohl Metropolis, als auch Gotham City keinerlei Unterschiede ausweisen. Ob dies in späteren Sets anders sein wird, ist nicht bekannt, würde ich mir aber wünschen.
Die gewählte Stadt wird nun von den Schurken angegriffen. Jede Heldenbox bringt eine Auswahl von ikonischen Schurken des jeweiligen Helden mit. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die Schurken ihre Lieblingshelden natürlich In- und Auswendig kennen. Dies wird in Justice League: Hero Dice geschickt umgesetzt, in dem z.B. Lex Luthor oder Brainiac im Kampf gegen Superman diverse Vorteile haben, gegenüber Batman jedoch nur normal agieren.
Die Schurken werden nach gewissen Regeln aufgedeckt und greifen die Stadt an. Die Helden versuchen nun, Schaden auf die Schurken zu machen und sie so daran zu hindern, die Stadt zu erreichen. In dem Fall nämlich ist derjenige Schurke durchgebrochen und bringt nachher fette Minuspunkte. Durch den ständigen Nachschub an Schurken haben die Helden auch keine Atempause, sondern müssen immer wieder aktiv werden.
Neben den heldenspezifischen Sonderfertigkeiten (Lex Luthor z.B. hat immer ein Kryptonit in der Tasche, welches Superman zusätzlich neutralisieren muss) gibt es noch generelle Fertigkeiten, die jeder Schurke haben kann. Z.B. gibt es Schurken, die man nur im Team besiegen kann, andererseits gibt es welche, die nur allein bekämpft werden können.
Um die Chancen der Helden ein wenig zu erhöhe, besitzen diese noch ein handkartendeck aus 6 Karten mit Sonderregeln, die in der ausgespielten Runde gelten, z.B. das Drehen eines Würfels, eine Umdeutung des Würfelergebnis oder Zusatzschaden auf einen benachbarten Schurken.
Ach ja, der Schaden: Den ordnet man dem angegriffenem Schurken zu und wenn der Schaden das Bedrohungslevel des Schurken übersteigt, gilt dieser als besiegt.
Wenn der Schurkenstapel aufgebraucht ist, wird abgerechnet. Jede durchgebrochene Schurke ist natürlich schlecht für das Endergebnis, aber besonders gelungene Aktionen der Helden (Teamwork z.B.) verbessern wiederum das Ergebnis.
Die Motivation, sich stetig zu verbessern, ist durchaus gegeben. Auch wenn Justice League: Hero Dice natürlich von der Veranlagung her ein Würfel- und damit ein Glücksspiel ist, gibt es doch genug taktische Kniffe, die beachtet werden wollen. Nicht zuletzt die Wahl des Gegners und die Entscheidung, welche Würfel ich gerade jetzt zur Seite packe wollen wohl überlegt sein.
Justice League: Hero Dice ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz vollständig. So fehlt noch ein konfrontativer Modus, der aber angedacht ist und im Laufe des Jahres 2016 nachgeliefert werden soll. Aber natürlich, viel wichtiger: Die Justice League ist ja weit mehr als Superman und Batman. Das weiß auch der Verlag, deshalb wurden mit Green Lantern und Flash auch schon die nächsten Helden angekündigt, die Anfang 2016 erhältlich sein sollen. Danach folgen Wonder Woman und Aquaman, weitere Helden sind möglich, aber noch nicht bekannt gegeben worden.
Nicht unwichtig ist die Tatsache, dass jeder Spieler seine eigene Box von Justice League: Hero Dice benötigt. Es gibt auch Regeln, wenn mehrere Leute den gleichen Helden spielen wollen, das fühlt sich zwar irgendwie falsch an, aber das Gefühl hatte ich auch bei den vielen vielen Erden im DC Universum, insofern ist das hier schon fast wieder thematisch.
Justice League: Hero Dice macht schon jetzt Spaß, wird sein Potential aber wohl erst 2016 voll entfalten können, wenn zum einen mehr Heden erschienen sind und zum anderen der DC-Superheldenhype noch anschwillt.