Kinder sind das Beste, was es gibt auf der Welt…irgendwie…erzählt man mir dauernd…
Wer so was erzählt, hat aber bestimmt keine oder ist eine Frau. Kinder sind, und ich spreche da inzwischen aus eigener Erfahrung, eher so was wie die Strafe einer übergeordneten Wesenheit für all die schlimmen Sachen, die man früher mal gemacht hat.
Wie ich schon mal erwähnte, hatte ich das Glück, die Baby und Kinderjahre zu überspringen, indem ich mir eine Frau mit Kindern gesucht habe, also auch nicht selber tätig werden musste. Das Schlimmste war also schon überstanden, denn diese beiden, tollen Wesen, standen kurz vor der Pubertät und da ich in meiner Pubertät natürlich ein Engel auf Erden war, würde das hier auch nicht anders funktionieren.
Kleiner Exkurs: Wenn die Pubertät meiner beiden Stieftöchter ein Hinweis darauf ist, wie ich damals war:
Mama & Papa! Es tut mir aufrichtig leid, was ihr mit mir mitgemacht haben müsst! Danke, das ihr mich nicht grün und blau geschlagen habt, bei dem Versuch, mir Vernunft einzuprügeln! Danke!
Aber egal, da musste ich nun durch. Während Steiftochter Nummer 1 eher dem Partyleben fröhnte (und immer noch fröhnt) und daher eher Kosten im Bereich Klamotten und Autoreparaturen verursacht hat, ist Stieftochter Nummer 2 eher im künstlerischen/kreativen Bereich tätig. Was so viel bedeutet, das Kunstkurse (Nicht auf der VHS, da gehen ja nur Opfer hin), Nähkurse und Sprachschulen (Natürlich keine VHS Kurse, denn die sind ja für…ah, lassen wir das) besucht wurden. Der zwischenzeitliche Besuch einer Cheerleeder-Formation erwies sich dankenswerterweise als eine eher kurze Phase, ihre Mutter und beste Ehefrau von allen war schon am verzweifeln, was sie getan hat, das sich ihre Tochter ausgerechnet dieser eher chauvinistischen „Sportart“ verschrieben hat.
Ein Kelch ging an mir vorüber, das war aber knapp. Die beste Freundin ist ebenfalls musisch eher begabt, aber das Ganze auf einer recht intellektuellen Ebene. Das gipfelt darin, dass die Gute natürlich auch ein Musikintrument spielt. Wie es sich gehört, natürlich nicht Flöte, Gitarre oder Klavier, was man also irgendwie an jeder Straßenecke lernen kann. Nein, Bratsche muss es sein. Ihr wisst schon, Bratsche, dieses Instrument, das man quasi nur lieben kann und wohlbekannt ist. Ich, als Kind des Ruhrpotts, denke da eher immer an Bratze, aber das ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls ist die Bratsche als Musikintrument so beliebt, das es sogar eine eigene Witzeseite darüber gibt. Überraschenderweise sind nicht mal die Witze über Bratschen besonders gut.
Klar, man findet Musikschulen mit einem guten Ruf (z.B. diese Musikschule in Hamburg), aber woran erkenne ich generell, das eine Musikschule was taugt? Gibt es Bewertungsportale für Musikschulen?
Aber hey, oftmals sind solche Obsessionen nur eine Phase im Leben eines Teenager, die generell genau dann endet, wenn man das entsprechende Instrument für Kleinstbeträge (lies: ausreichend, um einen Kleinwagen bar zu bezahlen) erstanden hat. Justamente endet in diesen Momenten die wohlüberlegte Entscheidung.
Ne, inzwischen will Madame Maskenbildnerin werden und engagiert sich in Theatergruppen. Wesentlich preisgünstiger das Ganze, aber es macht mir schon ein wenig Angst, wenn ich sehe, das sie sich für Make Up Artist Schulen in London und Los Angeles interessiert…