Köln – Ein Silvester des Grauens

Was da zu Silvester in Köln passiert ist, kann, darf und sollte man keinesfalls beschönigen. Am Hauptbahnhof in Köln haben sich sehr viele Menschen (zwischen 1000 und 1500) zusammengerottet und unter Alkoholeinfluss angefangen, sich mit Böllern zu bewerfen. Das Gros der Menge stammt wohl aus Nordafrika und aus den arabischen Ländern. Nachdem die Polizei gegen Mitternacht diese Ansammlung versucht hat aufzulösen (eben unter anderem wegen der Böllerei und einer Massenschlägerei) haben sich mehrere kleinere Gruppen rund um den HBF von Köln gebildet. Eine oder mehrere dieser Gruppen hatten wiederum Leute unter sich, die im Laufe der folgenden Nacht gezielt weibliche Passantinnen eingekreist und sexuell belästigt haben. Dies bis hin zu (mindestens) einer Vergewaltigung. Fast alle Opfer dieser wurden noch zusätzlich beraubt. Handys und Wertsachen wurden entwendet, zurzeit geht man davon aus, dass die sexuellen Belästigungen vor allem als Ablenkungsmanöver gedient haben, um hier die Diebstähle zu begehen.

Ales das, was da in Köln passiert ist, da wird wohl kaum jemand ernsthaft widersprechen wollen, unerträglich. Ich erwarte eigentlich, dass ich mich als Mensch, gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und welcher Religion, frei und ohne Gefahr für Leib und Leben, in Deutschland bewegen kann. Vollkommen egal, ob in Hamburg, in Köln oder in Brunsbüttel. Köln war ja nicht die einzige Stadt, in der es zu diesen Vorkommnissen kam: Auch Hamburg und Stuttgart meldeten ähnliche Vorfälle, nicht in diesem Ausmaß wie in Köln, aber selbst eine belästigte Frau, ein beklauter Bürger ist schon schlimm genug.

Diese Geschehnisse spielen natürlich allen Asylhardlinern, allen AfD-Anhängern und PEGIDA-Fans in die Karten.

Daran sind die Medien, die von den Vorfällen in Köln berichten, nicht ganz unschuldig. In vielen Schlagzeilen zu den Ereignissen in Köln liest man von 1000 Tätern, davon, dass diese nordafrikanischer Herkunft sind und das es Flüchtlinge sein sollen.

All dies entspricht entweder nicht den Fakten oder ist eine tendenziöse Information, die erst mal nichts mit den Vorfällen zu tun hat.

Niemand kann ernsthaft glauben, dass in Köln 1000 zusammengerottete Männer Frauen sexuell belästigt haben. Polizeiberichte sprechen von ca. 40 Personen, die dort derartig vorgegangen sind. Nochmal: Einer wäre schon viel zu viel, aber 1000 klingt ja viel besser als 40 oder? Wozu sich mit Fakten oder zumindest Erkenntnisständen beschäftigen?

Dass die Täter anscheinend (!!!) nordafrikanischer Herkunft sind, mag zwar stimmen, hat aber mit den Taten an sich nun so gar nichts zu tun. Denn jemand, der so etwas macht, gehört schlichtweg bestraft. Vollkommen egal, ob er deutscher, afrikanischer, amerikanischer oder meinethalben Liechtensteiner Herkunft ist. Diese Information ist lediglich Wasser auf den Mühlen der Asylhetzer, die sich bestätigt sehen, dass dies Alles nur die Schuld einer verfehlten Asylpolitik ist und man die Grenzen schon lange hätte dicht machen sollen.

Kommen wir zu der „Information“, das es sich um Flüchtlinge gehandelt haben soll, was ja schon das Attribut „nordafrikanisch“ unterschwellig vermittelT. Die Polizei spricht von polizeibekannten Individuen, die in Banden strukturiert organisierte Verbrechen begehen, sogenannte Intensivtäter.

Dass diese Banden sich Nachwuchs in den Flüchtlingsheimen „organisieren“ kann man nicht ausschließen. Aber das ist dann auch ein Beispiel für gescheiterte Integration. Die Flüchtlinge befinden sich in frustrierenden Situationen, leben unter kaum menschenwürdig zu nennenden Zuständen und haben nur ein relativ geringes Taschengeld. Dass diese zumindest zu einem Teil dann empfänglich sind für Angebote aus der organisierten Kriminalität, verwundert mich zumindest nicht.

Und wieder: Ich will nichts beschönigen: Wer straffällig wird, der hat nachgewiesen, dass er sich nicht integrieren will, sollte daher auch zügig ausgewiesen werden. Daraus darf aber kein Automatismus entstehen a la „Alle Nordafrikaner raus!“

Das, was da in Köln geschehen ist, ist in aller Form zu verurteilen. Aber es ist (leider) nichts Neues. Diese Form der Belästigung und des Diebstahls findet schon seit Jahren auf Ereignissen wie z.B. dem Oktoberfest statt. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis die organisierten Banden (Wer hier den Unterschied zu „Flüchtlingen“ findet: Herzlichen Glückwunsch!) sich nach weiteren Operationsbasen umsehen. Das wir in Deutschland ein Problem mit dieser Form der Kriminalität haben, ist nicht von der Hand zu weisen, ein weiterer Hinweis darauf sind diverse „No Go Areas“ in deutschen Großstädten, deren Existenz mich immer wieder den Kopf schütteln lässt. Das sind aber alles keine Probleme, die durch die jetzige Asylpolitik entstanden sind, sondern dadurch, dass man seit Jahrzehnten einer Ghettoisierung in Großstädten teilnahmelos zusieht und es mindestens ebenso lang tunlichst vermieden hat, Integration vernünftig und nachhaltig zu betreiben.

Wenn dann als Kommentar zu Köln noch solche Politikersprüche dazukommen:

Köln - EinZitat von ralf Jäger, Innenminister NRW

Dann schüttele ich noch mehr den Kopf. Ich will es nicht hinnehmen, dass überhaupt Frauen in meiner Stadt, in meinem Land, eigentlich in der ganzen Welt sexuell oder sonst wie belästigt werden. Ob durch Nordafrikaner oder Ostfriesen ist doch vollkommen unerheblich. Was sucht eine solche Einschränkung in solch einem Satz? Was soll der, sorry, Scheiß? Ich mein, ich vermute, was Jäger damit ausdrücken wollte, andererseits ist er Politprofi, er sollte sich auszudrücken wissen. Ist das billige Polemik um die Wutbürger zu beruhigen? Falls ja, ganz kleines Tennis, Herr Innenminister, ganz kleines Tennis!

Irgendwie hat es den Anschein, dass das Karma momentan dafür Sorge tragen will, das die Flüchtlingsdiskussion, das die diesbezügliche Stimmung ins Negative kippt. Das wäre fatal und ich hoffe, dass die Leute da draußen erkennen, welches Spiel hier gespielt werden soll. Traurig nur, das die Presse diesmal anscheinend es versäumt hat, nachzudenken, bevor sie ihre Schlagzeilen formuliert haben.

Hier noch ein paar Links zu dem Thema Silvester in Köln:

FAZ

Prinzessinnenreporter

Frisch + Fleisch


3 Responses to Köln – Ein Silvester des Grauens

  1. Was bleibt da noch hinzuzufügen? Nichts. Du hast den Nagel auf den Punkt getroffen. Es ist nun erneut an den „Gutmenschen“ (ich bin verdammt gerne ein guter Mensch) sich gegen den Mob zu stellen und die Medien für diesen Umgang zu kritiseren. Danke für diesen Beitrag Ralf.

  2. Schlimm, dass Sie immer noch nicht den Zusammenhang herstellen, den jeder hier erkennen muss.

    Ein größerer Männermob, der über Frauen herfällt, hat es in Deutschland noch nicht gegeben, er ist hingegen Alltag in arabischen und nordafrikanischen Ländern. Indem wir eine nicht mehr kontrollierbare Masse dieser Menschen aufnehmen, werden die dortigen Probleme nach hier transportiert. So einfach ist das.

    Die Gutmenschen versuchen nun die Probleme dahingehend zu erklären, dass man ja immer schon sexuelle Belästigung hätte und bzgl. der Flüchtlinge nichts erwiesen sei.

    Es müssen gar nicht die Mehrheit der Flüchtlinge straffällig werden, es genügen 10 %. Dies sind bei 1 Millionen schon 100.000.

    Wer das weiter hinnehmen will, gerne. Schaffen wir ab, was in den letzten Jahrzehnten an Zivilisation und Gleichberechtigung erreicht wurde. Ich sehe das anders und werde entsprechend wählen gehen.

    Lesenswert auch: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/uebergriffe-in-koeln-so-schildern-polizeibeamte-die-dramatische-silvesternacht-14001656.html

  3. Pingback:Köln – Ein Silvester des Grauens | Brettspielfeed