Es war Wochenende und wir hatten Lust, Zeit und Muße, uns ein paar aktuelle Filme auf der Videothek zu holen und uns ei gemütlichen Abend zu machen. Also ab zur Videothek des Vertrauens und mal sehen, was es da so gibt:
The Road…Endzeitfilm mit Aragorn, kann eigentlich nicht schlecht sein und dann noch Stone mit Edward Norton und Robert deNiro, klingt nach einem sicheren Hit!
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt:
Zuerst wurde The Road eingelegt und man harrte der Dinge, die da kommen.
Und es kam vor allem eins: GRÜTZE! Meine Fresse, war der Film (in meinen Augen) schlecht. Es gab eine nicht näher spezifizierte Katastrophe, die fast alles Leben in Amerika ausgelöscht hat. Nachdem die Mutter Selbstmord begangen hat, ziehen Vater und Sohn los, um an der Küste ein besseres Leben zu führen, weil, an der Küste ist ja alles besser…
Unterwegs treffen sie immer wieder auf merkwürdige Gruppierungen, die entweder marodierend durch die Gegend ziehen, sich aus kannibalistischen Geschmacksgründen andere Menschen im Keller halten oder generell einfach fiese Arschlöcher sind. Das Problem ist nur, all das sind Begegnungen ohne Konsequenzen, man trifft sich, es gibt einen kleinen „Höhepunkt“ und man zieht weiter…es entsteht keine Bedrohung, die sich steigert…öder, langweiliger Scheiß…Alles passiert nur in hermetischen Handlungsblasen und wenn ich an das Ende denke, dann wird mir richtig schlecht. Meine drei größten Probleme mit dem Film sind schnell zusammengefasst:
1. Ich will Aragorn nicht als weinerlichen Whimp sehen
2. Ich mag keine nervenden Blagen in Filmen…also ich mag nicht mal nervende Blagen in Natura, aber noch viel weniger in einem Film
3. Das ganze pseudoreligiöse Getue in dem Film gibt mir den endgültigen Rest
Absolute Enttäuschung, der Film, ich brauch keine Action, ich brauch kein Gore, aber ich brauch auch keine auf Zelluloid gebannte Langeweile. Wie viel geiler war da der ähnlich gelagerte Carrier, ne, Leute, SO macht Postapokalypse auch mir keinen Spaß *g*
Aber wir hatten ja noch Stone, ein Film mit Norton UND deNiro kann halt nicht schlecht sein.
Hmmm, doch, kann!
Langweilige Grütze, mit einem Edward Norton als „Stone“ Creeson, der gerne Hannibal Lecter wäre, bei dem es aber nur zu einem Markus Gräffgen reicht und einem deNiro als Jack Mabry, der einen vor der Pensionierung stehenden Bewährungsrat spielt, der darüber zu entscheiden hat, ob Creeson für die Bewährung bereit ist. Dabei spielt „Stone“ diverse Mindgames mit Jack, welche aber im Endeffekt alle nicht so wirklich spannend und auch nicht wohl durchdacht sind.
Was diesen Film von eher entbehrlich zu für mich extrem unguckbar macht ist (schon wieder) eine religiöse Komponente, die total aufgesetzt wirkt. JackMabry ist zutiefst religiös und glaubt an den rächenden Gott, weshalb er auch von zutiefst empfundenen Schuldgefühlen geplagt wird, nachdem er mit Creesons Frau in die Kiste gehüpft ist. Einzig das Wiedersehen mit Frances Conroy (Rose aus Six Feet Under) als Jack Mabrys Ehefrau bleibt mir als positives Highlight des Filmes im Gedächtnis. Wobei halt, auch Milla Jovovich als Lucetta Creeson ist ein Highlight, sie bringt die Schlampe, die alles machen würde, um ihr Ziel zu erreichen, wirklich gut rüber.
Aber hey, das alles rettet den Film nicht, der mich ca. 105 Minuten meines Lebens unwiederbringlich gekostet hat.
DAS Wochenende hätte ich auch spannender verbringen können…