Pokemon Go als DEN Hype der Stunde zu bezeichnen wäre wohl die Untertreibung des Jahres. Innerhalb kürzester Zeit wurde die 10 Millionen Spieler Zahl geknackt. Dies sogar lange, bevor das Spiel überhaupt weltweit flächendeckend erhältlich war.
Die größte Leistung von Pokemon Go dürfte es gewesen sein, dass ich angefangen habe, mich für Pokemon zu interessieren (Sollte jemand meinen, ich nehme mich ab und an mal zu wichtig: Jupp, stimmt 😉 ). Dieser ganze Pokemon Hype, der 1996 in Japan und 1998 im Europa begann, hat mich immer komplett kalt gelassen. Zum einen, weil ich es für Kinderkram hielt, zum anderen, weil ich damals wohl einfach zu Alt dafür war. (Nüchtern betrachtet ist dies zwar irgendwie derselbe Grund, aber lasst mich, ich will gerade komisch sein)
Ich habe mir also Pokemon Go auf meinem Handy installiert, gleich den ersten Pokemon in meinem Büro gefangen und dann festgestellt, dass dies eine sehr dumme Idee war. Denn man kann mit einem Trick direkt als erstes Pokemon Pikachu fangen. Pikachu ist, Kenner des Franchise wissen es, das bekannteste Pokemon überhaupt. Es ist es der Star der TV-Serie und eigentlich DAS Pokemon überhaupt.
Exkurs: Pickachu in Pokemon Go leichtgemacht!
Wenn man sich zum ersten Mal bei Pokemon Go anmeldet, sitzen die ersten Pokemon einem quasi direkt gegenüber. Wichtig: NICHT einfangen, sondern sich davon wegbewegen. Wenn man aus deren Fangradius „entkommen“ ist, erscheinen neue Pokemon. Diese ignoriert man wieder. Wenn man das oft genug macht (Quellen sprechen von 3-5-mal) erscheint schließlich Pickachu!
Angeblich findet man Pickachu ansonsten nur sehr selten, bzw. eventuell gar nicht mehr im Spiel. Für Alle, die bereits angefangen haben: Jetzt ist der Zeitpunkt, sich zu ärgern, ihr habt mein Mitgefühl!
Zurück zu Pokemon Go
Man wandert also umher, sammelt Pokemon, besucht Pokestops und kämpft in Pokearenen. Das Ganze, nun kommt der Clou, in der freien Natur. Dem Draußen! Die Leute, die Pokemon Go spielen wollen, müssen tatsächlich sich bewegen. Denn die Pokemon sind draußen, natürlich gibt es auch welche in Häusern, aber doch eher wenige. Pokestops gibt es eh nur draußen (An Pokestops sammelt man Pokebälle, die man ansonsten für reales Geld kaufen müsste). Pokestops liegen bevorzugt an diversen Landmarken, wie z.B. Denkmäler, Gedenktafeln und Sehenswürdigkeiten. Man lernt also auch noch was dabei.
Ach ja, man findet auch noch Pokemon-Eier. Diese müssen ausgebrütet werden. Dazu muss man sie Spazieren tragen. Spazieren, nicht fahren. Bewegt man sich zu schnell (Also im Auto, auf dem Fahrrad), dann wird das nicht gewertet. Jedes Ei muss zwischen 2 und 10 km spazieren getragen werden. Ich habe mich dabei ertappt, das ich zwar zum Einkaufen fahre, aber ab hinterletzten Parkplatz parke. So kann ich ein paar hundert Meter zu Fuß zurück legen. Nein, ihr Komiker, den kompletten Weg zu laufen steht NICHT zur Debatte, das ist mir dann doch zu weit.
Ich kann also durchaus sagen, das Pokemon Go mir zu mehr Bewegung verhilft. Von daher kann ich echt nichts Negatives über das Spiel sagen. Klar, die Smombies sind noch mehr geworden, aber wenn ich meine beiden Stieftöchter betrachte, mit welchen Enthusiasmus diese sich nun draussen bewegen, kann ich nur hoffen, dass der Hype noch möglichst lange anhält, auch meiner Bewegung zu Liebe.
Pokemon Go vs Geo-Cacher
Ich bin übrigens fasziniert, dass es aus Richtung der Geo-Cacher Hohn, Spott und Unverständnis gegenüber den Pokemon Go Spielern gibt. Zum Einen hätte man ja nur das Geo-Chaching billig kopiert. Zum Anderen ist es doch lächerlich, was die Pokemon Go Spieler da machen.
Leute, ganz ehrlich, wie peinlich ist das denn bitte? Noch ein wenig Käse zum Whine? Seit doch froh, dass die Pokemon Go Spieler von heute eventuell die Geo-Cacher von morgen sind. Oder habt ihr Angst, das euer ach so elitäres Hobby demnächst dann voll Mainstream wird?
Ich muss nun los, ein paar Pokestops ablaufen … und vielleicht läuft mir ja doch Pikachu übern Weg …