Smash Up – Pegasus

Am Anfang war Mau Mau…aber die Welt der Kartenspiele war schon immer eine Welt der Veränderung: Mit Magic hielt das Trading Card Game Prinzip Einzug in die Spieleläden der Republik, danach folgten Living Card Games, Deckbuilding Games und einfach nur normale Kartenspiele mit besonderen Karten.

Aber nun folgt der neueste Clou: Die Deckmixinggames…in der Form von Smash Up, einem Spiel von AEG, welches in Deutschland von Pegasus übersetzt und vertrieben wird.

Smash Up Covershot
Smash Up von Pegasus unter Lizenz von AEG

Was aber ist nun ein Deckmixinggame (außer einer neuen, leeren Floskel)? Smash Up besteht in der Hauptsache aus insgesamt 8 verschiedenen Decks aus jeweils 20 Karten (wobei einige Karten innerhalb eines Decks durchaus doppelt vorkommen). Jedes Deck stellt eine andere Fraktion dar: Von Aliens, über Piraten und Robotern ist bis hin zu den Zombies ales vorhanden, was das Herz begehrt.

Am Anfang wählt jeder Spieler sich eins der Decks aus. Wenn jeder eins hat, wird dasselbe noch mal in umgekehrter Reihenfolge gemacht. Dann hat also jeder der (maximal 4) Spieler jeweils 2 Decks und…trommelwirbel…mischt diese untereinander. Somit ist schon mal klar, woher der Name kommt. Wäre dann Dominion nicht auch ein Deckmixinggame? Immerhin baue ich da auch am Anfang das Spieldeck zusammen…ah egal, in seiner Gesamtheit ist dieser Mechanismus (zumindest für mich) schon neu.

Danach nimmt jeder 5 Karten auf die Hand und es werden sogenannte Basen ausgelegt (immer eine mehr, als es Mitspieler gibt).

Die Handkarten teilen sich auf in Kreaturen (zu erkennen am Stärkewert oben links) und Aktionen (Zu erkennen am nicht vorhandenen Stärkewerk)

Die Basen haben einen Stärkewert und drei Siegpunktwerte.

Alle Karten können noch einen Zusatztext haben, der weitere Regeln oder Auswirkungen im Spiel platziert.

Jede Runde darf man nun eine Kreatur UND eine Aktion (Kreaturen immer an Basen, Aktionen, je nach Art, an Kreaturen oder an Basen)spielen, muss man aber nicht. Danach zieht man zwei Karten und wirft alle Karten ab, die das Handkartenlimit von 10 überschreiten.

Wenn die an einer Base anliegenden Kreaturen eine Gesamtstärke erreicht haben, die zumindest der Stärke der Base entspricht, ist diese eingenommen. Der Spieler mit den meisten Stärkepunkten an der Base bekommt die Siegpunkte ganz links auf der Karte, der mit den zweitmeisten Stärkepunkten die in der Mitte und den Rest könnt ihr euch sicher denken, oder?

Kreaturen an der eingenommenen Base kommen auf den Ablagestapel und weiter geht es im Text.

Smash Up - Typische Spielszene

THATS IT!

Wer als erster 15 Siegpunkte gesammelt hat, hat gewonnen. Simpel, oder? Aber auch verdammt spaßig! Am Anfang scheinen insbesondere Gelegenheitsspieler ein wenig überfordert zu sein, da man nicht sofort überblickt, wie die einzelnen Karten miteinander interagieren. Wer hingegen Magic-affin ist oder zumindest Dominion schon mal gespielt hat, der wird hier sehr schnell ins Spiel finden. Sobald man dann die erste fiese Combo erfolgreich gespielt hat und die Mitspieler einem ihren „Ich könnt dich killen“-Blick aufgesetzt haben, wird einem klar, das Smash Up durchaus als Spielspaßgarant herhalten kann.

Dadurch, dass man immer 2 Decks kombiniert, eröffnen sich mannigfaltige Fähigkeiten, da die einzelnen Fraktionen/Decks sich teilweise deutlich unterschiedlich spielen lassen.

Wir hätten da:

Aliens: Diese verschieben vorzugsweise Karten oder ersetzen diese gleich

Dinosaurier: Tumb, groß und kräftig…und mit Lasern bewaffnet…Spaß!

Gauner: Die nehmen es von den Lebenden..vorzugsweise die Handkarten der anderen!

Ninjas: Im Schatten, da leben die Ninjas und tauchen an Orten auf, an denen man sie nie erwarten würde…

Piraten: Piraten dulden niemanden neben sich, also verschieben sie ihre Gegner…oder töten sie auch gleich

Roboter: Klein oder groß – fies sind sie alle…und nicht wenige Roboter haben auch eine sehr effiziente Selbstzerstörung. Wenn ein Roboter neben dir steht, überlege es dir zweimal, ob Du ihn vernichten willst!

Zauberer: Harry Potter für Arme…aber auch für nicht so Arme und mit vielfältigen Möglichkeiten, mehr zu machen, als alle anderen…Zauberer haben halt immer noch einen Trick im Ärmel

Zombies: Manchmal kommen sie wieder (Zitat aus dem Regelheft: Wenn ihr Zombies auf den Ablagestapel schickt, bedeutet es nicht „das war es“, sondern „Bis später“!)

Der augenfälligste Unterschied zwischen der englischsprachigen AEG-Version und der deutschsprachigen Pegasus-Ausgabe ist (neben der Sprache, ich weiß…) die Größe der Box. Während die AEG-Box großformatig ist und ein Inlay, ähnlich Dominion, enthält, hat Pegasus das Spiel in eine Munchkin-ähnliche Schachtel gepackt. Das ist weniger schön, aber dafür ansprechend günstig, somit schlägt die deutsche Version mit ca. 15€ zu Buche, während man für die Originalfassung locker das Doppelte hinblättern darf. Dafür ist in dieser auch schon Platz für die wohl bald erscheinende  Erweiterung enthalten.

Da ich aber der Meinung bin, das man deutsche Versionen immer unterstützen sollte, ist meine Empfehlung eindeutig: Pegasus macht hier das Rennen!

Allerdings gibt es (bisher) einen klitzekleinen Übersetzungsfehler: Auf der Base Rhodes Einkaufszentrum steht, das man so viele Siegpunkte bekommt, wie an der Base ausgespielte Kreaturen liegen. Es fehlt der Hinweis, dass man nur für EIGENE Kreaturen die Punkte bekommt.

Ansonsten haben wir hier ein schönes, kleines, aber nicht sonderlich schnelles Spiel, ne gute Stunde sollte man schon für ne Partie einplanen…