Tequila & Wife conquer Cornwall: Pt. IV – Zinnminen im wilden Westen

Am heutigen Tag planten wir einen Ausflug nach Geevor, in die dortige Zinnmine, die bis vor wenigen Jahren noch bewirtschaftet wurde und nun als Industriedenkmal erhalten wird. Schlanke 30 km, durchweg mit Linksverkehr und elend vielen Kreisverkehren lag vor uns. Aber, inzwischen hat man sich ja daran gewöhnt, klappt alles gar nicht so schlecht. Ich überlege schon, ob ich in Deutschland nicht auch einfach links fahren soll, so übel ist das System gar nicht…
In der Mine angekommen, wurde uns erst mal ein wenig Geld abgeknöpft (11 Pfund pro Person, die Mine gehört nicht zum English Heritage Programm) und dafür ein Helm ausgehändigt, der auf dem Gelände im Allgemeinen und im Minenschacht besonders zu tragen sei.
Nun denn, der Rundgang beginnt und im Endeffekt hat es hier die gleichen Gebäude, wie in jeder anderen Mine auch. Als Kind des Ruhrpotts, das in seinem Leben gefühlte 16 Mal in das Bochumer Bergbaumuseum geschleppt wurde, gibt es hier relativ wenig Neues zu entdecken.
Aber der Hinweis auf das Hard Rock Museum auf dem Gelände machte zusätzlich neugierig…

Ein Hard Rock Museum...Juhuuu!
Ein Hard Rock Museum…Juhuuu!

Das zweite Hinweisschild, gleich würden wir davor stehen…

The Story of Tin? Kenn ic gar nicht. die Band...was sucht die im Hard Rock Museum?
The Story of Tin?
Kenn ic gar nicht. die Band…was sucht die im Hard Rock Museum?

Öh, tja, so kann man sich irren 😉

Na toll, Bergleute statt Alice Cooper...Aber dennoch taugt das Museum was, wenn man was über die Bergbaugeschichte Cornwalls erfahreung möchte
Na toll, Bergleute statt Alice Cooper…Aber dennoch taugt das Museum was, wenn man was über die Bergbaugeschichte Cornwalls erfahreung möchte

OK, das Museum und auch die ganzen Gebäude zur Mine sind schon interessant und da in der Mine nicht nur Zinn, sondern auch andere Metalle geschürft wurden, gibt es auch eine eigene Zerkleinerungsanlage und eine Sortierabteilung. Diese beiden waren für uns auch neu, weil man die halt in einem Kohlebergwerk eher nicht benötigt. Nur fotografisch hat mich hier eher nichts gereizt, daher müssen euch meine Worte reichen: Kann man sich mal ansehen.
Dann ging es mit einem Guide in die Mine selber hinein. Schutzkleidung wurde verteilt und zu sechst betraten wir dann die Mine. Meine Fresse, was eng da … Ich war dankbar für den Helm, der nicht nur einmal gegen die niedrige Decke donnerte. Der Guide erzählte jede Menge spannende Sachen, glauben wir zumindest, denn verstanden haben wir kaum ein Wort. Abgesehen von seinem Akzent war er auch noch erkältet (oder Schlimmeres), so dass man ihm, als non native Speaker, nicht folgen konnte. Auch die restlichen Vier in unserer Gruppe schienen ihre liebe Mühe gehabt zu haben, dabei waren das alles Engländer.
Als wir wieder draußen waren, bot sich uns allerdings ein toller Anblick. Das Freigelände rund um die Minenschächte grenzt an den Atlantik, verfügt über eine atemberaubende Aussicht und einige sehenswerte Ruinen.

Coole verrottete Gebäude
Coole verrottete Gebäude
Wasseraustritt aus der Mine mit interessantem Farbspiel
Wasseraustritt aus der Mine mit interessantem Farbspiel

 

Der weite Blick über die Bucht hinter der Mine
Der weite Blick über die Bucht hinter der Mine

Das Umfeld der Mine wird auch zu ausgiebigen Spaziergängen genutzt (was ich sehr gut verstehen kann), auf dem folgenden Bild habe ich für euch einen Herrn mit Hund versteckt:

Suchbild: Finden sie den Mann mit dem Hund
Suchbild: Finden sie den Mann mit dem Hund

Am Mittwoch haben wir mal wieder einen Faulenzertag eingelegt, verbunden mit dem Kauf einiger Souvenirs für die daheim Gebliebenen. Essenstechnisch bin ich komplett Rolands Happy Plaice verfallen, einem prämierten Fish&Chips Shop, bei dem ich wirklich täglich essen könnte. OK, die letzten 3 Tage habe ich dies auch getan, sehr zum Leidwesen meiner Frau, mit der ich aber natürlich dennoch jeden Tag auch noch „vernünftig“ essen gehen. Heute z.B. auf Holzfeuer gebackene Pizza.
Morgen geht es dann zu einer Seehundrettungsstation, was vermutlich all meine Knuffigkeitssensoren überlasten wird. Bin mal gespannt, ob ich es schaffen werde, da einen Heuler rauszuschmuggeln … Kann man die eigentlich in einer Badewanne halten? Unsere wird eh nicht benutzt …

Zum heutigen Abschied noch ein Blick über Porthleven
Zum heutigen Abschied noch ein Blick über Porthleven