Hier beginnt sie nun, die Top 20 von Tequilas Lieblingsfilmen, ab hier wurde schon sehr genau gewichtet, auf welchem Platz die Filme landen. Den dankbar/undankbaren 20. Platz nimmt nun ein Film ein, dessen Hauptdarsteller mir einer der Liebsten ist: Clint Eastwood hat in zahlreichen Filmen sein Talent unter Beweis gestellt, Anfangs als Schauspieler, doch jetzt, im Alter, auch vermehrt als Produzent und Regisseur. Auch und gerade seine aktuelle Schaffensperiode hat mit Filmen wie z.B: Million Dollar Baby oder vor alllem Gran Turino absolute Highlights hervorgebracht. Aber kein anderer seiner Filme hat mich derart begeistert wie der hier nun folgende:
Heartbreak Ridge ist ein Film aus seiner mittleren Schaffensphase und für mich sein Meisterwerk (Und das will bei seiner Vita durchaus was bedeuten). Highway (Clint Eastwood) bekommt den „Sonderauftrag“ neue Rekruten bei den Marines auszubilden. Jedoch ist seine Ausbildungstruppe das Sammelbecken für hoffnungslose Fälle und der Sonderauftrag eher eine Strafe, da Highways Methoden, bzw. sein bisheriges Verhalten eher nicht dazu geeignet ist, bei seinen Vorgesetzten für Begeisterung zu sorgen. Da Highway aber im Koreakrieg an der Schlacht um Heartbreak Ridge teilgenommen hat und diverse Auszeichnungen ihn dekorieren, kann man ihn nicht einfach entlassen. Also macht man den Bock zum Gärtner, git ihm eine Truppe, mit man nicht mal in den Kartoffelkrieg ziehen mag und hofft halt, das sich das Problem von alleine löst. Denn diese Truppe hat bisher noch jeden Ausbilder klein bekommen.
Die Truppe ist erwartungsgemäß wenig erbaut darüber, das sie einen der härtesten Hunde als Ausbilder bekommen. Denn Highway räumt erst mal auf. Aber so richtig. Die Truppe merkt sehr schnell, das mit ihrem neuen Chef nicht gut Kirschen essen ist und sinnt auf Rache. Schon bald würde der „Schwede“ aus dem Bunker kommen, die Kampfsau der Truppe und der würde es dem Schleifer schon zeigen. Die Hoffnungen sind nicht ganz unbegründet, rein optisch wirkt Highway vor dem Schweden so, wie ein Dackel vor einer deutschen Dogge und doch liegt er so dermaßen schnell im Dreck, so schnell kann er nicht mal Aua sagen. Denn merke: Dackel sind ganz schön fiese Kampfschweine! Ab dem Moment fügen die Marines sich ihrem Schicksal. Highway versucht ihnen alles beizubringen, was sie im Ernstfall wissen müssen, dazu gehört auch schon mal das abfeuern einer AK47 über ihren Köpfen, damit sie in Zukunft „die Waffe ihrer Feinde“ am Klang erkennen können.
Seinem direkten Vorgesetzten, Major Powers, ist Highway ebenfalls ein Dorn im Auge, aber ihm sind die Hände gebunden, Veteran und so halt, den kann man nicht problemlos absägen.. Das Highway umgekehrt Powers aufgrund seiner mangelnden Kampferfahrung eher weniger schätzt, trägt nicht unbedingt dazu bei, das Verhältnis zu entspannen.Doch dann tritt der Ernstfall ein: Die Marines werden in ein Krisengebiet verlegt und nun müssen seine Jungs zeigen, was sie unter Highway gelernt haben. Gegen den Befehl von Powers erobert Highways Trupp eine Festung, die schließlich den Erfolg der Mission garantiert. Doch Powers sieht seine Chance gekommen: Das war eine Befehlsverweigerung und wie wir alle wissen, gibt es beim Militär nichts schlimmeres als eine Befehlsverweigerung.
Ich werde nie verstehen, warum dieser Film so wenig Beachtung findet. Von der Grundtendenz her erinnert er an Full Metal Jacket (der jedoch erst ein Jahr später entstand), ohne aber das Vietnamtrauma zu thematisieren. Während aber Full Metal Jacket ab dem Moment des Ernstfalls doch deutlich abfällt, kann Heartbreak Ridge sein Niveau durchgehend halten! Eastwood gibt uns hier den knallharten, aber im Grunde herzlichen Ausbilder mit einem Wortschatz, der Klosterschülerinnen die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Die verschiedenen Charaktere der Truppe tun ihr Übriges, um dieses Werk zu einem Kleinod der Filmkunst zu machen.
Ich scheiße Stacheldraht und ich pisse Napalm…..