Bei den Filmen, die ich für unabdingbaren Stoff für jeden Jugendlichen halte, belegt dieser Film einen der Plätze in vorderster Front. Die Geschichte der Christiane F., die im Berlin der 70er Jahre als 14 jährige mit Heroin in Berührung kommt und darüber sowohl ihren Freundeskreis als auch fast ihr Leben verliert. Eindrucksvoll von Uli Edel in Szene gesetzt, nimmt der Film kein Blatt vor den Mund und zeichnet eindrucksvoll den Weg vom ersten Schuss bis in die Prostitution nach. Christiane F. sammelt mit 12 Jahren bereits erste Drogenerfahrungen, um 2 Jahre später rein aus Neugierde an der Nadel zu hängen. Da das Ganze finanziert werden muss, bietet sie ihren Körper auf dem Kinderstrich in Berlin an. Ihr Freund Detlef, selber Junkie und Stricher, will sie davon zwar abhalten, aber die Sucht und die damit verbundene Not am Geld sind zu stark. Versuche von Christianes Mutter, die Beiden clean zu bekommen, müssen, ob der Unerfahrenheit der Mutter, natürlich scheitern.
So begleitet der Zuschauer Christiane auf ihrem Weg in den Abgrund, Hoffnung ist nur eine trügerische Illusion. Am Ende zieht Christiane dann weg aus Berlin, raus aufs Land, um dort zu Ruhe zu kommen und weit weg von den Versuchungen der Großstadt clean zu werden. Zu diesem Zeitpunkt ist sie gerade mal 16 Jahre alt….ihre Erlebnisse reichen für viele Leben aus. Leider ist es auch in diesem Fall so, das der Teufelskreis aus Drogen seine Opfer ungern ziehen lässt, Christiane F. ist inzwischen wieder rückfällig geworden und hat den Ausstieg wieder nicht geschafft.
Durch seine atmosphärische Dichte und leider immer noch aktuellen Thematik nimmt der Film den Zuschauer völlig gefangen. Hier wird nichts beschönigt, hier wird nichts mit bunten Farben ausgemalt. Während der thematisch nicht unähnliche Trainspotting durchaus humoristische Anflüge hat und diverse Drogenklamotten a la Cheech & Chong oder Half-Baked eh nichts wichtiges zum Thema beitragen können, rüttelt Wir Kinder Vom Bahnhof Zoo auf, macht sensibel für Drogen und dient hoffentlich als warnendes Mahnmal. Dass der ganze Film so echt wirkt liegt zu einem nicht geringen Teil auch an der sehr intensiven Mitwirkung von David Bowie, der im Leben der echten Christiane F. eine prägende Rolle spielte. Sein Konzert stellt eine der Schlüsselszenen im Film dar und David Bowie stand sowohl für Filmaufnahmen bereit und stellte Archivaufnahmen zur Verfügung. Natürlich ist das Buch noch besser als der Film, aber das ist hier ja eine Filmliste, gelle? Außerdem ist der Film dennoch heftig und ergreifend. PFLICHT für jeden und eigentlich unabdingbarer Stoff für jeden Schüler.