Elvira (Cassandra Peterson) ist der fleischgewordene Traum eines jeden pubertierenden Jünglings, der nicht unbedingt auf Baywatchbitches steht. Meine Fresse, was für Haare, was für ein Fahrgestell, was für ein Outfit…äh, halt, hier soll es ja um Filme gehen *g*
Also zurück zum Anfang: Elvira ist Fernsehmoderatorin, aber eine der besonderen Art: Die präsentiert auf ihrem Sender Horrorfilme der trashigen Sorte und kommentiert diese in unnachahmlicher Art und Weise. Doch dieser Job erfüllt sie nicht gerade komplett und daher träumt sie davon, ihre eigene Liveshow in Las Vegas zu bekommen. Ihr Traum scheint zum greifen nahe, doch scheitert quasi auf der Zellinie, da sie, um die Chance zu bekommen, so richtig viel Geld mitbringen müsste…Geld, das sie natürlich nicht hat. Das just in diesem Augenblick auch noch ihr Sender einen neuen Chef bekommt und dieser sich unter einer Zusammenarbeit etwas mehr körperlicher Nähe vorstellt, setzt dem Ganzen noch die Krone auf! Da Elvira natürlich ein braves Mädchen ist, kann sie die Avancen ihres Chefs nur ablehnen (sein eher schmieriges Auftreten hat da bestimmt nur eine untergeordnete Rolle gespielt) und verliert so natürlich ihren Job.
Doch Rettung naht: Ihre Tante Morgana Talbot ist verstorben und hat Elvira zur Universalerbin ernannt. Eine Villa und alles, was dazugehört, sollte eigentlich ausreichen, um den Las Vegas Traum doch noch wahr werden zu lassen. Elvira macht sich sofort auf den Weg, das Ganze in ihrem äußerst stilsicheren Cabrio (Man, für das Auto würde ich töten), welches auch prompt am Zielort alle Viere von sich streckt,
Erschwerend kommt hinzu, dass in Tante Morganas Heimatstadt Spießertum par excelleance angesagt ist. Federführend ist hier der Verein für Moralität und Anstand, unter der Ägide von Chastity Pariah, einem Hausdrachen, der Else Kling als Beate Uhse der Neuzeit dastehen lässt. Diese ist natürlich total begeistert, dass nun Sodom und Gomorrah hier Einzug halten sollen.
Leider entpuppt sich das großartige Erbe als eine eher abgewrackte Villa, einem Pudel und einem Kochbuch! Aber just hinter diesem Kochbuch ist Morganas Bruder Vinnie hinterher und das schon seit 300 Jahren!
Was Elvira nämlich noch nicht weiß: Sie ist die Erbin einer echten Hexe und das Kochbuch enthält die gesammelten Zaubersprüche und alchemistischen Rezepte der (kreuzguten) Tante Morgana. Nun ja Onkel Vinnie gehört eher zur Gegenseite und versucht nun mit allen Mitteln an dieses Kleinod der Magie zu kommen.
Ab nun geht es rund: Elvira verknallt sich in den Betreiber des Dorfkinos, welcher jedoch ihren Avancen eher skeptisch gegenüber steht. Chastity versucht mit aller Gewalt den moralischen Niedergang ihrer Heimatstadt zu verhindern und Onkel Vinnie ist jedes Mittel recht, um an sein Ziel zu kommen.
Der Film lebt von seinen Dialogen, der Situationskomik und dem ausladendem Auftreten von Elvira. Wieder mal kein hochgeistiger Film, aber ein Film, der vorbehaltlos begeistert, wenn man bereit ist, sein gewohntes Niveau zu verlassen. Ganz ganz großartiges Kino, ich liebe den Film nahezu abgöttisch und wer den Film nicht mag ist ganz einfach ein schlechter Mensch!
So einfach kann das Leben sein!
Cassandra Peterson was übrigens schon lange vor dem Film als Elvira eine bekannte Moderatorin, die auf einem kleineren Sender schlechte Horrorfilme moderiert hat…im Prinzip ist das also die Autobiografie dieser Dame mit einigen kleineren *hüstel* Übertreibungen versehen.
Zum kotzen im Übrigen, das es immer noch keine offizielle deutsche DVD hiervon gibt!