Der erste Zeichentrickfilm der Liste und dann (natürlich) gleich so ein Kracher. Ich bin ja generell ein Freund der Robin Hood Saga und Disneys Robin Hood ist auch eine wundervolle Adaption eben dieser. Sämtliche Rollen werden von verschiedenen Tieren verkörpert, denen man generell die Eigenschaften nachsagt, die auch die Charaktere in der Saga haben. So liegt es auf der Hand, das Robin Hood ein Fuchs ist und der spitzzüngige Berater und königliche Schatzmeister Sir Hiss eine Schlange (im Übrigen mein persönlicher Liebling in dem Film). Natürlich wird die Saga hier relativ Kinderfreundlich aufgearbeitet, man musste ja seinem Ruf treu bleiben. Auch sind kleinere Änderungen zum Kanon der Robin Hood Geschichte vorgenommen worden, was aber der puren, reinen Freude an diesem Film keinen Abbruch tut.
Robin und Little John bestehlen immer wieder die Steuereintreiber des Prinzen John, der an Stelle von König Richard das Land regiert. Dies ist ihm verständlicherweise ein Dorn im Auge, so dass er diverse Pläne fasst, um des Renegaten habhaft zu werden.
Die wesentlichen Motive der Saga bleiben erhalten, der Liebe zu Lady Marian wird ebenso Platz eingeräumt wie dem Bogenturnier, mit dessen Hilfe Prinz John Robin Hood endlich festnehmen will.
Die Regie hat, wie bei Aristocats und Dschungelbuch der gebürtige Deutsche und einer der „Nine Old Men“ von Disney Wolfgang Reithermann inne gehabt. Dieser hat sich mit Robin Hood selber hommagiert, achtet mal darauf, welche Ähnlichkeiten der schlagzeugspielende Hase mit dem dummenden Kater aus Aristocats hat. Außerdem, wenn Little John mit Lady Marians Zofe Lady Gluck tanzt, dann haben da eindeutig King Louie und Balu, der Bär Pate gestanden.
Im Gegensatz zu den beiden zitierten direkten Vorgängern wird Humor hier allerdings ganz groß geschrieben. Sowohl Situationskomik, grafische Gestaltung und auch Wortwitz zünden ein echtes Gagfeuerwerk ab. Zeichentechnisch ist das natürlich noch ein Film der alten Schule (halt von 1973), so das Computeranimationen und seelenlose Kamerafahrten nicht mal annähernd vorhanden sind. Ja, damals waren Trickfilme noch was Besonderes. Ich mein, hey, auch viele der computeranimierten Filme der Gegenwart sind zweifelsfrei toll und Serien wie Ice Age oder Shrek wissen zu Überzeugen. Aber liebevoller sind die alten Disneyproduktionen allemal!