Diese Trilogie hat mein Leben (filmtechnisch) vielleicht am meisten beeinflusst, war doch der erste Teil 1984 der allererste Splatterfilm, den ich je gesehen habe.
Jugendliche verbringen ein Wochenende in einer Waldhütte und finden dort ein Buch (das auch und gerade in Metallerkreisen sagenumwobene Necronomicon) und ein Tonband mit Beschwörungsformeln. Beides zusammen sorgt dafür, dass etwas erweckt wird, was man hätte lieber schlafen lassen. Nach und nach werden die Jugendlichen von den bösen Geistern in Besitzt genommen und das Unheil nimmt seinen Lauf. Das alles ist der Auftakt einer der wahnwitzigsten Splatterorgien und setzt selbst nach heutigen Maßstäben noch Zeichen. Berücksichtigt man die Entstehungszeit und das zur Verfügung stehende Budget, bekommt man hier eine Achterbahn des Blutvergießens geboten, die einfach nur großartig ist. Besonders das offene Ende des Films wirkte nachhaltig und lies Spekulationen Tür und Tor offen.
Tanz Der Teufel hat eine Odyssee auf den Beschlagnahmelisten der Bundesrepublik Deutschland hinter sich. So ziemlich jede Fassung des Filmes wurde in Deutschland beschlagnahmt oder zumindest indiziert (Ja, Leute, das ist in der Tat ein nichtunerheblicher Unterschied). In den USA hingegen ist dieser Film dort angekommen, wo er hingehört: Ins Museum Of Modern Art als Archetyp einer neuen Generation von Filmen. Dieses im Übrigen völlig zu recht, den Evil Dead war in der Zukunft dann oftmals Blaupause für viele weitere Filme.
Der zweite Teil wird oft und gern als Remake missverstanden, da er die Handlung des ersten Teil noch mal rekapituliert, bevor es dann mit dem Schicksal von Ash weiter geht. Wesentlich Slapstiklastiger als der Vorgänger ist der zweite Teil um Längen massenkompatibler, lässt aber dennoch eine gewisse gesunde Härte nicht vermissen. Bruce Campbell (Ash) läuft hier zum allerersten Mal zur absoluten Hochform auf und zeigt sich als vielseitiger Schauspieler, der weit mehr als nur Talent hat! Unvergessen sein Kampf mit seiner eigenen Hand, die einen eigenen Willen entwickelt, grenzgenial von Campell in Szene gesetzt.
Und wieder mal weist der Film ein offenes Ende auf, das den Fan sabbernd zurückließ…
Doch wieder ließ man uns lange warten, bis 1993 endlich Army Of Darkness auf die Menschheit losgelassen wurde. Die Titeländerung fand statt, um niemanden schon im Vorfeld zu verprellen, der von den ach so schlimmen Vorgängern gehört hatte. Klar, sind ja auch alle total verblödet. Ohne Kenntnis der Vorgänger wird man am Anfang zumindest leicht verwirrt sein, aber sei es drum.
Dafür entschädigt schon allein schon der Einstieg: „Mein Name ist Ash und ich bin Sklave“!
Ash landet nach dem Vorgänger in einer mittelalterlichen Welt und muss sich dort nun behaupten.
Doch mit seinem Wissen aus der Modernen kann er im Mittelalter natürlich mit Leichtigkeit den Eindruck erwecken, er verfüge über magische Kräfte. Das Problem ist nur: Als Ash nachhause möchte, unterläuft ihm ein klitzekleiner Faux Pas und die Armee der Toten erwacht, auf der Suche nach dem Necronomicon. Kann Ash in seine Teit zurückkehren? Wird er es vorher mit der Armee der Dunkelheit aufnehmen oder wird er sich feige von dannen machen? Was ist mit Ashs dunkler Seite? Alles Fragen, die hier erschöpfend behandelt werden!
Mit dem dritten Teil verlässt Regisseur Sam Raimi (Darkman, Spiderman) das Feld des Splattermovie und liefert einen humorvollen Fantasyfilm mit leichten Horrorelementen ab, der einfach Spaß macht. Es gibt wohl nur wenig Filme, von denen so viele verschiedene Fassungen existieren. Neben der Kinofassung gibt es noch verschiedene Cuts, die zusätzliche Szenen enthalten (Handlung, nicht neue oder verlängerte Splatterszenen), die teilweise wirklich Klasse sind. Auch existieren 2 Enden (Ein düsteres Originalende und eine wesentlich stimmigere und lustigere Version, in der Ash es zurück in sein altes Leben schafft) Es soll sogar eine Version geben, wo man BEIDE Enden in den Film integriert hat. Beide Enden haben ihren Reiz, das Originalende bezieht sich auf eine frühere Szene und zeigt deren Konsequenzen auf, das neue Ende ignoriert diese Szene völlig, ist aber in sich schlüssiger, lustiger und vor allem cooler! Ashcool, sozusagen!
Alles in allem aber ein Filmpaket, der in keiner Sammlung fehlen sollte.
Selbst Leute, die mit Gewalt in Filmen eher ein Problem haben, können hier ein Auge riskieren, da (vor allem ab dem 2. Teil) das Ganze auf einem comicartigen Level abläuft.