Hier haben wir einen Film, der mir beim ersten Ansehen überhaupt nichts gegeben hat, den ich sogar voll öde fand…..was war da los mit mir? Generell ist Michael Douglas schon mal beachtenswert, egal ob als Schauspieler (The Game, Falling Down) oder Produzent (Stone Cold etc.). Hier in Black Rain gibt er uns den Bullen Nick Conklin, der, nicht zu unrecht, unter Verdacht steht, ein wenig korrupt zu sein. Zusammen mit seinem Partner (Andy Garcia als Charlie Vincent) werden sie Zeuge, wie ein Yakuzaboss in New York hingerichtet wird. Sie können den Killer Sato festnehmen und bekommen den Auftrag, diesen nach Japan zu überführen. Dort angekommen, geht die Übergabe schief und man gerät zwischen die Fronten von Polizei und rivalisierender Yakuzabanden. Zusammen mit dem Tokioer Cop Masahiro Matsumoto wollen sie ihren Fehler wieder gut machen und begeben sich in die Untiefen der japanischen Mafia. Sato nämlich verkörpert einen neuen Zweig der Yakuza, die auf Traditionen nicht mehr so viel wert legt, die alten Werte zählen nicht mehr so viel, Effektivität und Gewinnmaximierung auf Kosten von Ehre und Regeln stehen im Vordergrund. Es entbrennt ein Streit zwischen Sato und Sugai, einem Yakuzaboss der alten Schule. Und die New Yorker Cops geraten mittenrein…
Black Rain (Der Titel lehnt sich an den Fall Out an, der nach Hiroshima auf Japan niederging und ist zentrales Thema eines Monolog, den Sugai zum Besten gibt, mittels dem er erklärt, warum Sato zwar Abschaum ist, die US Cops aber noch weit mehr zu verachten sind.) spielt großartig auf dem schmalen Grat, der sich zwischen dem Japan der alten Traditionen und dem der Moderne entlang zieht. Das Ganze dann noch versehen mit dem Clash of Cultures, wenn amerikanische Cops versuchen, die Ehre der Yakuza zu verstehen und dabei natürlich versagen.
Ridley Scott (Regie) hat einen Film geschaffen, der wahnsinnig spannend und mitreißend ist und mal wieder auf verschiedenen Ebenen funktioniert: Zum einen ist es ein Buddymovie, wie es sie halt so viele gibt und die dennoch immer wieder gute Unterhaltung bieten. Zum anderen thematisiert der Film das normalerweise im Hong Kong Actionkino so sehr beleibte Motiv von Ehre und Freundschaft unter Männern. Speziell der Shootout am Ende und das dortige Eingreifen von Matsumoto erinnert frappierend an die großen Momente eines John Woo, bevor dieser von Hollywood aufgefressen und halb verdaut wieder ausgespuckt wurde…