Wenn man in den 80er Jahren von Actionfilmen sprach, dann meinte man hauptsächlich 2 Personen. Auch wenn Chuck Norris, Michael Dudikoff, Charles Bronson, Jean Claude van Damme oder Dolph Lundgren alles taten um den Actionstarolymp zu erklimmen, waren es doch Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone, die sich den Thron teilten. Und Stallone hat mit RAMBO wohl einen DER Filme dieses Jahrzehnt erschaffen. Wie immer ist die Story nichts allzu Besonderes. Vietnamveteran zieht umher, kommt in eine Kleinstadt und wird dort nicht besonders freundlich aufgenommen. Der Sheriff will das unwillkommene Subjekt schnell loswerden und überschreitet die Grenze, die John Rambo vom Mensch zum Tier werden lässt. (Kurz und Gut eine Parabel darauf, wenn ein Kuttenträger versucht, einen Job bei einem konservativen Unternehmen zu erhaschen…*g*)
Es beginnt ein Guerillakrieg in den Wäldern um die Kleinstadt, der eigentlich kein gutes Ende finden kann. Das die Hinterwäldler im Prinzip gar keine Chance gegen den Vietnamveteranen haben, liegt af der Hand, Rambo ist schließlich kein Hase, dem man eine Falle stellen kann, sondern eine Tötungsmaschine, die einfach funktioniert!
Manch einer wird es wissen, die meisten erstaunen: Rambo ist eine Literaturverfilmung. Der 1972 erschiene Roman hatte jedoch eine wesentlich düstere Grundtendenz und Rambo ist dort wesentlich blutrünstiger. Er agiert im Buch mit wesentlich mehr Waffengewalt und Leichen pflastern dort seinen Weg, während er im Film ja geradezu samariterhaft mit seinen Gegnern umgeht. Auch das Romanende wurde verändert. Im Roman stirbt Rambo und dieses Ende wurde so auch gedreht, fiel aber bei Testscreenings durch, Stallone hatte dieses schon geahnt und auf sein Bestreben hin wurde ein Alternativende gedreht, in dem er überlebt. Nun schade, ohne dieses dann verwendete Alternativende wären uns die beiden eher entbehrlichen Fortsetzungen wohl erspart geblieben. Nichts desto trotz bleibt uns mit Rambo: First Blood (So der Originaltitel) ein grandioser Film, der das Law and Order Prinzip auf den Kopf stellt und aus dem Outlaw eigentlich denjenigen macht, der auf der richtigen Seite steht. Denn alles, was John Rambo im Film anstellt, ist die Schuld von Sheriff Will Teasle…
P.S. Da dieses Review ursprünglich ein paar Jahre auf dem Buckel hat, konnte ich damals noch nicht auf die würdige Fortsetzung John Rambo eingehen. Meine Fresse, zwar hat Stallone all das weggelassen, was Rambo zu eben mehr als einen einfachen Actionfilm gemacht hat, dafür hat er aber alles potenziert, was man von einem Actionfilm so erwartet. Eine Orgie der Gewalt, die einfach nur gute Laune macht. Also, John Rambo gehört auch in jede ernstzunehmende Filmsammlung, aber die beiden Mittelteile kann man immer noch vergessen!