La Adila, Geisterstadt Der Zombies oder Über Dem Jenseits war lange Jahre einer der Lieblingsfilme des Amtsgericht Tiergarten (Für Unwissende: Jedes Amtsgericht kann in Deutschland einen Beschlagnahmebeschluss fassen. Dennoch ist das AG Tiergarten für den mit Abstand größten Anteil an Beschlagnahmungen verantwortlich. Scheint ein Hobby der dortigen Richter zu sein. Dieses nun aber schon über Jahrzehnte hinweg, was nur bedeuten kann, dass man dort sich entsprechenden Nachwuchs ranzüchtet, oder, was ich viel eher glaube, die dortigen Richter sind selber alles Untote, die mit den Beschlagnahmebeschlüssen versuchen, die Existenz von Zombies zu verheimlichen, um so weiterhin im verborgenen ihren fiesen Plänen nachgehen zu können). Jedenfalls wurde so ziemlich jeder Versuch, diesen Film unter welchem Titel auch immer, zu veröffentlichen, schnellstmöglich verhindert. Ein Schicksal, das La Adila aber mit vielen seiner Landsleute teilt, die allesamt nicht gerade zum Hochglanzkino gezählt werden können.
Im Zuge des Erfolgs von Dawn Of The Dead entstand in Italien eine komplette Filmindustrie, die sich darauf spezialisierte, Horrorfilme auf ein neues Niveau zu heben (In den Augen vieler aber auch zu senken). Regiekanonen wie Bruno Mattei, Joe dÀmato oder der auch hier verantwortliche Lucio Fulci haben Trash-Splatterfilme geschaffen, die bar jeder Vernunft sind. Wie in jedem Genre gibt es viel Durchschnitt und noch mehr Murks (Eindeutiges Murkszeichen ist z.B. der Hinweis: Directed by Bruno Mattei *g*). Aber dieses Kleinod hier, das strahlt über allem anderen hinweg. Die Handlung des Filmes ist mal wieder schnell erzählt. Unter einem runtergekommenen Hotel befindet sich eins der Tore zur Hölle, nach Eibon, wo gar Schreckliches auf jenen wartet, der das Tor zu durchschreiten wagt. Eine Amerikanerin, die das Hotel erbt und wieder eröffnen will, gerät in den Strudel der Ereignisse und die Toten kommen aus der Hölle zurück. Warum auch warten, bis jemand selber hindurch geht, wenn man sich das Essen quasi als Take away selber abholen kann? Das ganze dient im Prinzip nur als Vehikel für einen Haufen von blutigen Effekten, die zu dieser Zeit ihresgleichen suchten. Fulci kennt kein Erbarmen, er macht hier eigentlich alles richtig. Die italienische Filmindustrie war damals nicht in der Lage, die hochklassigen Spezialeffekte Hollywoods zu kopieren, also konzentrierte man sich auf relativ einfach herzustellende, in ihrer Wirkung aber dennoch krasse, Bluteffekte. Also nutzt er diese vermeintliche Schwäche und liefert ein Werk, das in seiner Konsequenz zu seiner Zeit nur wenige Gegner fand. Klar wirken die Effekte heutzutage eher belustigend, aber immer noch ist der Film beklemmend, weil vollkommen ernsthaft.
Ein nettes Detail übrigens entdeckt man, wenn man mal genau auf die Gesichter von Lisa und John im Aufzug…irgendwas müssen die beiden am Set entdeckt haben, was es ihnen unmöglich machte, weiterhin ernst aus der Wäsche zu schauen.