Tequilas Welt

Möge die Macht mit dir sein…IMMER!
Eines der bekanntesten Filmzitate überhaupt und Bestandteil einer phänomenalen Filmtrilogie, die eine Merchandisewelle auslöste, die bis heute ohne Beispiel ist. Auch die Spielebranche hat sich immer begeistert auf die Star Wars Thematik gestürzt und hat alles Mögliche unternommen, um hier noch ein paar Cent raus zupressen. Seien es diverse Computerspiele, mehrere verschiedene Rollenspiele und etliche Brettspiele, es gab eigentlich Nichts, was es nicht gab. Bis aus…ja bis auf ein vernünftiges Luftkampfsystem, denn machen wir uns nichts vor, die Sternstunden der Filme sind doch die Dog Fights zwischen den Rebellen und dem Imperium, X-Wing vs. Tie-Fighter…
Wenn man bisher von Dog Fights auf dem Spieltisch sprach, war meistens die Wings Of War Serie Mittelpunkt des Gespräches, doch mit der Insolvenz des Herstellers Nexus Games war es lange nicht klar, wir es damit weiter gehen würde (Inzwischen wissen wir, dass der neue Hersteller Ares Games die Serie unter dem Namen Wings Of Glory weiter führen wird). Außerdem, das war ja World War I+II, also weit weg von dem, was über Endor z.B. abging.

Ein großes Hallo ging durch die Szene, als die Star Wars Lizenzen neu vergeben wurden und ausgerechnet Ausstattungsweltmeister FFG ein Stück vom Kuchen abbekommen hat. Nun müsste nur noch ein tolles Konzept her und alles wird gut.
Auf dem Gen Con platzte dann die Bombe: Nicht nur, dass es ein weiteres Living Card Game, logischerweise im Star Wars Universum, geben würde (Nach Cthulhu, Game Of Thrones, Lord of the Rings und Warhammer: Invasion das bereits das 5. in dieser Serie, kooperativ und damit dem Herrn Der Ringe nicht unähnlich). Nein, es kommt auch ein Dog Fight Spiel X-Wing vs. Tie-Fighter auf den Markt, was einfach nur ein Hit werden kann.
Auf der Essener SPIEL hatte ich nun die Gelegenheit, das Spiel mal auszuprobieren und ich kann nur sagen, es kommt Großes auf uns zu!
In welcher Form das Spiel Anfang 2012 auf den Markt kommt, kann man natürlich noch nicht abschätzen, aber für einen ersten, sehr guten Eindruck hat es gereicht.

Zuerst mal muss man sagen, das man gar nicht erst versucht hat, bereits gute Sachen zu verschlimmbessern. Bei FFG hat man sich das große Vorbild Wings Of War genau angesehen und analysiert, praktische Detailänderungen vorgenommen, das Prinzip des Spiels aber nicht angetastet.
In den Demorunden wurde 2 gegen 4 gespielt, da die X-Wing einige Regelvorteile hatten (namentlich Schilde und eine R2 Einheit an Bord), dazu muss man aber sagen, das dieses noch nicht völlig gebalanced ist. Nur sehr selten haben die X-Wing Licht gegen die Tie-Fighter gesehen, da muss bis zum Release noch dran gearbeitet werden.
Der erste, augenfällige Unterschied zu Wings Of War ist der Wegfall der Manöverkarten, nun gibt es ein Manöver-Wheel, auf dem das zu fliegende Manöver eingestellt wird. Ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, der das Handling schneller und effektiver macht.

Wobei auch direkt auffällt, das die Tie-Figther wesentlich schneller sind als die X-Wing, mit kurzen Bewegungen geben die sich nicht zufrieden. Im Prinzip kann an geradeaus fliegen, eine leicht oder scharfe Kurve fliegen oder einen Immelman machen(Eine Bewegung, die einen geradeaus fliegen lässt, zum Ende hin aber um 180° dreht). Am Ende der Bewegung darf man im Regelfall noch eine Aktion machen, darunter fallen Sachen wie Schilde reparieren (sofern man eine funktionstüchtige R2 Einheit an Bord hat), ein Ziel taggen oder (im Falle der Tie-Fighter) einen Barrel-roll. Da man die Aktion im Gegensatz zur Bewegung nicht vorausplant, sondern situativ entscheidet, hat man hier noch Einflussmöglichkeiten, die auch die besseren Piloten bevorteilt, da diese ja später ziehen und so auf die Begebenheiten reagieren können.

Für den Kampf hat man sich was sehr schönes einfallen lassen: Jeder Pilot hat bestimmte Angriffs- und Ausweichenwerte, die noch unter Umständen modifiziert werden (z.B. durch Schußreichweite, Zielcomputer oder Pilotenfähigkeiten). Man würfelt mit einer dem Angriffswert entsprechenden Anzahl Würfel, die 3 Symbole enthalten: Leer(2x), Explosion(3x), schwere Explosion(1x).
Jedes Explosionssymbol entspricht erst mal einem Treffer. Dann würfelt der Beschossene, entsprechend seinem Ausweichenwert, ebenso. Für jedes gewürfelte (beliebige) Explosionssymbol wird dann einem Treffer ausgewichen, wobei zuerst den normalen Treffern ausgewichen wird, zum Ende dann erst den schweren Treffern. Das bedeutet, dass die „Güte“ des Ausweichwurfs egal sind, JEDES Treffersymbol hier egalisiert einen Treffer!
Nun wird es interessant: Für jeden Treffer nimmt der Getroffene eine Trefferkarte und legt diese (bei einem normalen Treffer) einfach neben seine Schiffskarte. Bei einem schweren Treffer jedoch dreht er diese um und befolgt die auf der Rückseite stehenden Auswirkungen. Das muss icht zwangsläufig ein Treffer sein, hat aber immer Auswirkungen auf das weitere Spiel..man trifft mit dem Flieger schlechter, man kann bestimmte Manöver nicht mehr fliegen oder oder oder…Natürlich meistens ZUSÄTZLICH zu einem normalen Treffer, aber eben nicht immer.
Am Ende prüft man dann, ob ein Schiff mehr Treffer hat, als es aushält, falls dies der Fall ist, hat man ein Schiff weniger auf der Platte.

Das war es im Großen und Ganzen…natürlich gibt es Sonderregeln für Kollisionen (die keine schwerwiegenden Folgen haben, da man ja prinzipiell im freien All spielt, der zuletzt Ankommende ist mit Ausweichen beschäftigt und muss daher auf seine Aktion verzichten) und einige andere Feinheiten, aber nichts, was das Spiel verlangsamt oder unnötig verkompliziert.
Es macht Spaß, einfach Spaß und macht…naja, Spaß!
Ich bin gespannt, inwieweit sich das Ganze bis Release noch verändern wird. Ersten Gerüchten zufolge wird die Starterbox entweder 2 oder 3 X-Wing und die doppelte Anzahl Tie-Fighter enthalten. Weitere Schiffe werden dann in Zukunft wohl folgen, entsprechende Andeutungen wurden schon gemacht. Ich hoffe ja, das man sich auf die Schiffe der drei ursprünglichen Teile konzentrieren wird und das sogenannte „expanded universe“ außen vor lässt, aber das wird wohl Wunschdenken bleiben.
Ach ja, noch ein Wort zu den Modellen: Die auf den Bildern sind Prototypen, es sind keine alten Micro Machines, dafür aber schon ein wenig lädiert. Die Modelle sollen bis zum Release noch überarbeitet werden und das Material wird wesentlich strapazierfähiger sein. Aber pre-painted soll es bleiben und das bedeutet, das uns ein optisches Schmankerl erwartet.
Ach ja, ein Klick auf die Bilder zeigt die großen Versionen